Android-Nachfolger nimmt Gestalt an Entwicklerportal für Fuchsia-OS

Sebastian Gerstl

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Google hat ein Entwicklerportal für Fuchsia OS gestartet. Das Betriebssystem, das als potentieller Nachfolger für den derzeitigen Smartphone-Platzhirsch Android gehandelt wird, basiert nicht auf Linux, sondern einem eigenen Mikrokernel namens Zircon.

Bereit für ein neues Betriebssystem: Mit Fuchsia.dev hat Google eine offene Entwicklerseite für Fuchsia OS gestartet. Anders als Android basiert Fuchsia nicht auf Linux, sondern auf einem eigenen Mikrokernel namens Zircon.
Bereit für ein neues Betriebssystem: Mit Fuchsia.dev hat Google eine offene Entwicklerseite für Fuchsia OS gestartet. Anders als Android basiert Fuchsia nicht auf Linux, sondern auf einem eigenen Mikrokernel namens Zircon.
(Bild: / CC0)

Drei Jahre nach der ersten Ankündigung hat Google ein Entwicklerportal für sein Open-Source-Betriebssystem Fuchsia OS gestartet. Dieses soll dazu dienen, angehende Entwickler mit dem System vertraut zu machen. Der offene Ansatz soll darüber hinaus den Grundstein für eine schnelle Verbreitung legen, wenn das Betriebssystem eines Tages Marktreife erlangen sollte.

Fuchsia.dev liefert eine umfangreiche Dokumentation des Sourcecodes und der diversen Systemkomponenten, stellt die bevorzugten Programmiersprachen und ihre Anbindung an das OS vor, geht auf integrierte Funktionen wie den System Monitor und den Debugger ein und liefert Details zu dem zugrunde liegenden Mikrokernel Zircon.

Googles bereits etabliertes Smartphone- und Tablet-Betriebssystem Android ist auch in offen zugänglichen Open-Source-Varianten verfügbar. Fuchsia OS basiert allerdings nicht auf Linux, sondern auf einem eigenen Mirkokernel namens Zircon (bis 2017 noch unter dem Namen Magenta bekannt). Der Sourcecode des Zircon-Kernels ist auf einem eigenen Git-Repository verfügbar und kann (bei entsprechend eingerichteten Git-Umgebungen) über den Git-Befehl git clone https://fuchsia.googlesource.com/zircon $SRC/zircon direkt bezogen werden.

Bevorzugte Programmiersprachen C/C++, Go, Rust und weitere

Dass zur Programmierung für Fuchsia bevorzugt die Sprachen C, C++ und Python zum Einsatz kommen ist wenig überraschend, zählen diese doch zu den am Weitesten verbreiteten Entwicklersprachen. Auch die Inklusion von Go ist wenig überraschend; Google versucht schließlich bereits seit etwa zehn Jahren, die Programmiersprache fest in der Entwicklerlandschaft zu etablieren. Auch die ebenfalls vom Suchmaschinenriesen geförderte JavaScript-Alternative Dart soll verstärkt zum Einsatz kommen.

Neben den Genannten findet sich auch das von der Mozilla Foundation geförderte Rust auf der Liste der bevorzugt zur Fuchsia-Entwicklung verwendeten Programmiersprachen. Hinzu kommt eine eigene Sprache namens FIDL, die „Fuchsia Interface Definition Language“. Die Sprache dient für die Beschreibung von Protokollen in der Interprozesskommunikation (englisch interprocess communication bzw. IPC) des Betriebssystems.

Modularer, freier Aufbau

„Fuchsia ist nicht Linux“, betont Google auf der Entwicklerseite mehrmals. Das Betriebssystem ist modular aufgebaut und rechtebasiert. Dieser Aufbau schlägt sich auch aufs Entwicklungskit durch: Das Fuchsia Core SDK ist systemunabhängig aufgebaut und enthält Metadaten, die von einem Backend verwendet werden können, um ein spezielles SDK für ein bestimmtes Build-System zu generieren.

Zum Testen von Anwendungen stellt Google auf seiner Fuchsia-Downloadseite eine angepasste Distribution der freien Virtualisierungssoftware QEMU bereit. Diese Varianten stehen für Linux (AMD64- und arm64) und MacOS (AMD64) bereit.

Im derzeitigen Stadium ist das Fuchsia-Betriebssystem auf die Hardware-Architekturen arm64 und x86-64 bzw AMD64. Bei Letzterer werden aktuell nur Intel-Chips der Broadwell-Architektur und neuerer Generationen unterstützt. Aktiver Support für x86-Prozessoren von AMD besteht seitens Google derzeit noch nicht. Das Unternehmen gibt aber an, Entwickler-Patches zu akzeptieren, um einen ordnungsgemäßen Boot-Vorgang garantieren zu können. Eine umfangreiche Dokumentation zur Fuchsia-Entwicklung auf Intel NUC-Systemen steht ebenfalls auf dem Portal bereit.

Dieser Beitrag stammt ursprünglich von unserem Partnerportal Elektronikpraxis.de.

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