Die OutSystems Cloud Auf in die Cloud, (fast) ohne zu coden

Von Filipe Pereira Martins und Anna Kobylinska * 5 min Lesedauer

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Cloud-native Anwendungen sind teuer in der Entwicklung, weil sie kompliziert sind. Viele Organisationen schaffen es deswegen erst gar nicht in die Cloud. Das Unicorn OutSystems will mit seiner Low-Code-Plattform Abhilfe schaffen. Leistungsstarke geschäftskritische Anwendungen mit minimalem Aufwand erstellen, ohne viel zu coden – wie realistisch ist das überhaupt?

„Radikale Simplizität trifft auf hohe Leistung in der weltweit führenden Low-Code-Plattform“: Die OutSystems Cloud will es Unternehmen ermöglichen, schnell und effizient maßgeschneiderte Anwendungen zu entwickeln und in der Cloud bereitzustellen.
„Radikale Simplizität trifft auf hohe Leistung in der weltweit führenden Low-Code-Plattform“: Die OutSystems Cloud will es Unternehmen ermöglichen, schnell und effizient maßgeschneiderte Anwendungen zu entwickeln und in der Cloud bereitzustellen.
(Bild: valerybrozhinsky - stock.adobe.com)

Die Studie „Cloud-Native Development Report: The High Cost of Ownership“, die OutSystems im Februar 2023 veröffentlichte, beziffert die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) eines traditionell entwickelten Cloud-Native-Ansatzes durchschnittlich auf 5,6 Millionen US-Dollar und die Projektdauer auf bis zu 18 Monate. Einen nicht unerheblichen Teil dieser Kosten führen die Marktforscher auf den Fachkräftemangel zurück.

Im Gartner Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms ist OutSystems schon seit sechs Jahren in Führung.
Im Gartner Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms ist OutSystems schon seit sechs Jahren in Führung.
(Bild: Gartner)

„Die Rolle des IT-Leiters war noch nie so schwierig“, glaubt Pete Peterson, CTO von Riviera Partners, einer Personalberatungsfirma, die sich auf die Vermittlung von Führungs- und technischen Fachkräften in der Technologiebranche spezialisiert hat. „Die Zu-Erledigen-Liste an ausstehenden Entwicklungsprojekten in Unternehmen nimmt immer weiter zu und die Teams haben einfach nicht genug Zeit oder Ressourcen, um [mit dem Bedarf an Cloud-nativen Anwendungen] Schritt zu halten“, beobachtet Peterson. Er habe OutSystems in drei verschiedenen Organisationen eingesetzt und jedes Mal war die Plattform „der Auslöser für eine Transformation“. Anwendungen von strategischer Bedeutung seien „in atemberaubendem Tempo“ entstanden und hätten dabei „außergewöhnlichen Mehrwert geschaffen“.

Zu den bekanntesten Nutzern von OutSystems zählen Unternehmen wie die Automobilhersteller Mercedes-Benz, Volkswagen und Honda, die Versicherungsgruppe Axa, der Industrieausrüster Schneider Electric und das Finanzinstitut ING. Diesem exklusiven Club kann sich praktisch jede Organisation anschließen.

Schlüsselfertige Low-Code-Integrationen

Die Plattform von OutSystems entlastet ihre Nutzer von der zeitaufwändigen, komplexen Integration mit einer Reihe von vorgefertigten Konnektoren, Webservices und APIs. Unternehmen können ihren neuen Cloud-nativen Anwendungen schlüsselfertige Daten-, Backend- und Workflow-Integrationen hinzufügen oder ihre eigenen erstellen. Vorgefertigte Verbindungen zu mehr als 400 Systemen – darunter zu den gängigsten Datensystemen wie SAP, Datenbanken wie MongoDB oder PostgreSQL und SaaS-Lösungen wie PayPal oder Salesforce – sind sofort einsatzbereit.

Cloud-Anwendungen brauchen ihre Daten. OutSystems ermöglicht die Integration skalierbarer Backend-Services mit zertifizierter SAP OData- und ABAP-Konnektivität, um die niedrige Latenz zu erreichen, die zur Unterstützung der anspruchsvollsten mobilen Apps der Endverbraucher-Klasse erforderlich ist.

In der OutSystems-Plattform erledigt sich die Integration komplexer Systeme durch Plug-and-Play-Elemente. OutSystems generiert eigenständig den Code, der für den Aufruf eines externen Systems erforderlich ist. Wenn sich die Geschäftsanforderungen ändern sollten, kann das Team bestehende Integrationen problemlos anpassen.

Beeztees hat es vorgemacht: „Mit OutSystems fügen wir [unserem] SAP-System Geschwindigkeit und Flexibilität hinzu,“ kommentiert Germa Zijlmans, IT-Manager bei Beeztees. „Durch die Kombination von SAP mit Add-Ons und maßgeschneiderten Anwendungen, die wir mit OutSystems entwickelt haben, können wir das volle Potenzial von SAP ausschöpfen und zugleich alle unsere Daten für Web und Mobile nutzbar machen“, freut sich die Managerin.

Beeztees gilt als einer der führenden B2B-Lieferanten von Haustierbedarf mit Mitarbeitern und Kunden in 45 Ländern weltweit. Seit über 35 Jahren beschafft der Großhändler seine Produkte aus Fernost für den Weiterverkauf in seinen Zielmärkten. Doch das traditionelle Umsatzmodell geriet in den vergangenen Jahren nach und nach unter Druck.

Cloud-Computing ist ein verzwicktes Unterfangen: Die Entwicklung der Azure-Bereitstellung von OutSystems begann mit einem Stapel von Skizzen wie diese.
Cloud-Computing ist ein verzwicktes Unterfangen: Die Entwicklung der Azure-Bereitstellung von OutSystems begann mit einem Stapel von Skizzen wie diese.
(Bild: OutSystems)

Um diesem Druck zu entkommen, transformierte sich der niederländische Grossist zu einer marketingorientierten Organisation und hat die eigene Versorgungskette integriert. Alle administrativen und logistischen Prozesse sind in SAP ECC implementiert, einem transaktionalen ERP-System, das für seine Komplexität bekannt ist. Die OutSystems-Plattform brachte mit ihrer Simplizität und Offenheit eine willkommene Flexibilisierung.

Die jüngste Anwendung, die B-Synergy für Beeztees mit OutSystems entwickelt hat, ist eine Omni-Channel-fähige E-Commerce-Plattform mit Produkt-, Lagerbestands-, Preis- und Bestellinformationen. Der B2B-Webshop ist eine Kombination aus der OutSystems-Technologie und aktiver SAP-Integration. Hierfür migrierte Beeztees zur OutSystems Enterprise for SAP-Plattform. Diese Enterprise-Edition mit Cloud-Bereitstellung schafft mit ihren dedizierten SAP-Connectors die Möglichkeit, SAP-Daten problemlos für Web- und Mobile-Anwendungen freizuschalten. Zijlmans erklärt: „Unsere umfangreiche Datenbank mit Produkt- und Kundendaten ist benutzerfreundlich als ein vollständig verwaltetes Front-End bereitgestellt.“

Schneller cloud-fähig

OutSystems ist eine sogenannte LCAP (kurz für Low-Code Application Plattform) der Enterprise-Klasse. Gartner definiert diese Kategorie als Anwendungsplattform zur schnellen Entwicklung und Bereitstellung maßgeschneiderter Anwendungen durch Code-Abstraktion, -Minimierung und -Ersetzung“. Um Unternehmen bei der Cloud-Bereitstellung der resultierenden Anwendungen zu unterstützen, hat OutSystems zwei eigene Cloud-Angebote aufgebaut: eine Public und eine Private Cloud. OutSystems beschleunigt die Anwendungsbereitstellung um das Fünf- bis Zehnfache.

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Die OutSystems Platform Public Cloud (aPaaS) macht sich den Infrastrukturunterbau von Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform zunutze. Dementsprechend trumpft sie mit Hyperscale-Fähigkeiten zur automatischen Provisionierung von Arbeitslasten im globalen Maßstab. In typischer OutSystems-Manier können Unternehmen den gesamten Lebenszyklus ihrer Cloud-Bereitstellung mit leicht verständlichen grafischen Tools bewerkstelligen und brauchen dabei nicht auf fortgeschrittene Cloud-Dienste zu verzichten.

Die OutSystems Low-Code Platform Solution Template für den Microsoft Azure Marketplace ermöglicht zum Beispiel unter anderem eine direkte Integration mit Azure Active Directory und Azure SQL Database für verbesserte Sicherheit und Leistung. Sie beschleunigt die Bereitstellung und Einrichtung von OutSystems auf Azure, ermöglicht die Integration mit vielen fortgeschrittenen Azure-Diensten und verbessert die Zuverlässigkeit durch automatisches Skalieren der OutSystems-Plattform.

Im Januar 2023 hat Gartner OutSystems im Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms (LCAP) OutSystems bereits zum sechsten Mal in Folge als einen der Marktführer eingestuft.

Eine Plattform für Innovation

Low-Code-Plattformen bieten visuelle Entwicklungsumgebungen, in denen Entwickler unter anderem Cloud-native Anwendungen durch Drag-and-Drop von vorgefertigten Komponenten erstellen können, anstatt den gesamten Code von Grund auf neu zu schreiben. Dadurch sinken die Entwicklungszeit und auch die Komplexität.

Die OutSystems Platform Public Cloud (aPaaS) läuft unter anderem auf dem Infrastrukturunterbau von AWS.
Die OutSystems Platform Public Cloud (aPaaS) läuft unter anderem auf dem Infrastrukturunterbau von AWS.
(Bild: OutSystems)

Low-Code-Plattformen abstrahieren komplexe technische Details und ermöglichen es Entwicklern, sich auf die Geschäftslogik und die Benutzererfahrung zu konzentrieren, anstatt sich mit den Feinheiten des Codes auseinandersetzen zu müssen. Sie erleichtern die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Fachexperten, indem sie eine gemeinsame visuelle Darstellung schaffen. OutSystems sei „kein gewöhnliches Low-Code-Tool, sondern eine Plattform für Innovation“, resümiert Peterson.

Der Erfolg von OutSystems ist nicht vom Himmel gefallen. Das in Boston, im U.S.-Bundesstaat Massachusetts beheimatete Startup mit europäischer Niederlassung im portugiesischen Lissabon hat insgesamt siebzehn Jahre gebraucht, um die Vision einer Low-Code-Plattform für Cloud Computing zu verwirklichen. Der Betriebsumsatz des Unternehmens hat im Pandemiejahr 2020 um 40 Prozent auf 238,7 Millionen Euro (gegenüber den 169,9 Millionen Euro in 2019) sprunghaft zugelegt und wächst seither weiterhin zweistellig.

Fazit der Autoren

Mit Lösungen wie der Plattform von OutSystems können Entwickler Cloud-Anwendungen in einem Bruchteil der Zeit visuell erstellen, indem sie vorgefertigte Bausteine und Komponenten verwenden, anstatt den gesamten Code von Grund auf neu zu schreiben.
Die OutSystems-Plattform bietet eine breite Palette von Tools und Funktionen, darunter Drag-and-Drop-Entwicklung, integrierte Benutzerfreundlichkeit, automatische Codegenerierung und eine umfangreiche Sammlung von vorgefertigten Komponenten. OutSystems unterstützt die Erstellung von Web-, Mobil- und Unternehmensanwendungen mit Cloud-Anbindung. Es bietet Funktionen wie Anwendungsintegration, Datenbankmanagement, Sicherheit und Skalierbarkeit.
Mit OutSystems können Unternehmen ihre Anwendungen schneller auf den Markt bringen, Iterationen und Anpassungen einfacher vornehmen, die Entwicklungskosten senken und schneller cloud-fähig werden.

* Das Autorenduo Anna Kobylinska und Filipe Pereia Martins arbeitet für McKinley Denali Inc. (USA).

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