Bitkom will Softwareentwicklung „grüner“ machen Leitfaden „Ressourceneffiziente Programmierung“

Redakteur: Stephan Augsten

Im Bereich der Software-Entwicklung steckt noch viel Potenzial, um den CO2-Ausstoß zu senken, meint der Digitalverband Bitkom. Der Leitfaden „Ressourceneffiziente Programmierung“ soll Software-Anbietern dabei helfen, die Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.

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Software kann nicht nur dabei helfen, den CO2-Ausstoß durch die Digitalisierung zu senken, auch die Programmierung selbst kann grüner werden.
Software kann nicht nur dabei helfen, den CO2-Ausstoß durch die Digitalisierung zu senken, auch die Programmierung selbst kann grüner werden.
(Bild: chenspec / Pixabay )

Ob bei der Entwicklung einer mobilen App, der Konfiguration eines ERP-Systems oder beim Einsatz Künstlicher Intelligenz: Die Verarbeitung teils großer Datenmengen benötigt viel Energie. Durch effiziente Programmierung und Softwareentwicklung können der Energieverbrauch und die Nutzung natürlicher Ressourcen jedoch reduziert werden, schreibt der Bitkom.

Wie die Bitkom-Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ gezeigt hat, lässt sich der CO2-Ausstoß im Zuge der digitalen Transformation senken – und das gilt auch in der Entwicklung. Um ein Verständnis dafür zu schaffen, wie Softwareunternehmen bzw. deren Angestellte mit mehr Rücksicht auf das Klima programmieren können, hat der Digitalverband unlängst den Leitfaden „Ressourceneffiziente Programmierung“ veröffentlicht.

Zuversichtlich betont Dr. Frank Termer, Bereichsleiter Software beim Bitkom, dass die IT-Branche einen bedeutenden Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes leisten kann – aber auch muss: „Insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung gibt es noch viele bislang ungenutzte Potenziale. Mit den richtigen Hebeln können wir Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Ressourceneffizienz in diesem Bereich drastisch steigern.“

Im Leitfaden erfahren Interessierte zunächst, wie sie mithilfe einer Potenzialanalyse wichtige Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit identifizieren können. So benötigten manche Programmiersprachen und Datenformate mehr Energie als andere. Zugleich zeigt das 28-seitige PDF-Dokument, wie sich die Laufzeit von Berechnungen, CPU-Zeit und Speicherverbrauch senken lassen.

Darüber hinaus sollten Software-Lösungen so programmiert werden, dass die Anwender selbst deren Energieverbrauch beeinflussen können, indem sie etwa nicht benötigte Features selbst deaktivieren. Weitere Kapitel behandeln Möglichkeiten der Implementierung und Messbarkeit, zudem wird auch auf wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen eingegangen.

Am Schluss gibt der Leitfaden wertvolle Hinweise dazu, wie sich Unternehmen mit dem „Blauen Engel“ für Ressourcen- und energieeffiziente Softwareprodukte zertifizieren lassen können. Neben dem Leitfaden stehen außerdem ein Cheat Sheet für Developer sowie Software-Architektinnen und -Architekten und der Kurz-Leitfaden „Softwarebedingte Obsoleszenz“ zum Download bereit.

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