Definition „Virtual Infrastructure Management“ Wie verwalten Unternehmen virtuelle Infrastrukturen?

Von Gedeon Rauch 4 min Lesedauer

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Unternehmen im IT-Sektor sind in der Lage, mit Virtual Infrastructure Geld und Ressourcen zu sparen, da sie keine physische Infrastruktur mehr einsetzen müssen. Diese virtuelle Infrastruktur erfordert jedoch auch entsprechendes Management.

Ob nur lokal oder im Zusammenspiel mit der Cloud, virtuelle Infrastrukturen lasten Hardware besser aus, wolen aber auch richtig verwaltet werden.
Ob nur lokal oder im Zusammenspiel mit der Cloud, virtuelle Infrastrukturen lasten Hardware besser aus, wolen aber auch richtig verwaltet werden.
(© jahidsuniverse - stock.adobe.com)

Unternehmen, ob im IT-Sektor tätig oder lediglich mit dem Bedarf an großen Mengen an Rechenleistung, brauchen eine IT-Infrastruktur. Die Performance und das Leistungspotential aller Maschinen im Betrieb, sowie der zur Verfügung stehende Speicher können hier zum Beispiel als physische Infrastruktur aufgebaut werden. So wären etwa alle Server und Computer direkt „on-site“ und das Unternehmen hat alle Ressourcen direkt auf dem Gelände.

Das birgt allerdings nicht nur Risiken, sondern ist auch nicht besonders effizient. In einer physischen Infrastruktur liegt ein Teil der Ressourcen stets brach, da das Potenzial Overhead benötigt, um auf die größtmögliche Ausnutzung vorbereitet zu sein. Zudem können Katastrophen, Malware oder Speicherausfälle große Schäden anrichten und die Wiederherstellung ist zeit- und kostenaufwendig.

Eine virtuelle Infrastruktur hingegen ist effizienter. Es werden ausschließlich die Ressourcen bereitgestellt, die auch genutzt werden und Overhead kann flexibel zugekauft werden. So ist auch stärkeres Skalieren kein Problem. Gleichzeitig kann die IT auch Betriebssysteme und Programme remote laufen lassen, die auf physischen Maschinen nicht laufen würden, was wiederum die Testfähigkeiten in der Entwicklung verbessert.

Da virtuelle Maschinen voneinander getrennt operieren, kann Malware sich zudem nicht ausbreiten und die Datenwiederherstellung nach einem Malheur ist wesentlich leichter. Doch natürlich benötigt diese Form von Infrastruktur auch eine entsprechende Verwaltung. Hier kommt Virtual Infrastructure Management ins Spiel.

Was ist Virtual Infrastructure Management?

Die Effizienz einer virtuellen Infrastruktur kann Ressourcen recht flexibel neu zuordnen, was bedeutet, dass Virtual Machines skalierbar arbeiten können. Die Zuordnung und Verwaltung dieser Ressourcen funktioniert im Virtual Infrastructure Management.

In einer physischen Infrastruktur ist die Rechenleistung durch die physische Hardware beschränkt, die an einem Ort liegt. Wird an einer Stelle mehr benötigt, so müssen die Endgeräte getauscht werden.

Eine Virtual Machine hingegen funktioniert wie eine Datei und kann von einem Endgerät zum nächsten bewegt werden. Für den Arbeitsablauf innerhalb eines Unternehmens spielt es also keine Rolle, an welchem physischen Ort wie viel Rechenleistung steht, da alle Ressourcen binnen Sekunden neu zugeordnet werden können. Dadurch steht Leistung nie idle und aufwendige Prozesse können mehr Performance abrufen.

Bare-Metal und Hosted Hypervisor im Überblick

Virtuelle Infrastruktur wird durch Hypervisor verwaltet. Ein Hypervisor ist eine Software, die Virtual Machines entweder direkt auf physische Hardware oder als gehostete Software laufen lässt. Hypervisor können also direkt auf einem Computer, oder aber auf einem Server installiert werden. Die Zuordnung der Ressourcen zu den verschiedenen virtuellen Rechnern erfolgt über genau diese Hypervisor.

Fordern Programme zusätzliche Ressourcen an, so geht diese Nachricht an den Hypervisor, der die physischen Ressourcen neu zuordnet. Dadurch stellen Hypervisor im Virtual Infrastructure Management sicher, dass jede Virtual Machine genau die Systemressourcen hat, die sie benötigt und bei Bedarf mehr abrufen kann.

Unterschieden wird in:

Bare-Metal Hypervisor

Ein Bare-Metal Hypervisor läuft direkt auf der Hardware. Dieser Typus ist bekannt für eine ausgezeichnete Performance und Stabilität und besitzt sein eigenes Betriebssystem.

Hosted Hypervisor

Ein Hosted Hypervisor läuft hingegen nicht auf der Hardware, sondern innerhalb des Betriebssystems. Durch diese zusätzliche Layer Software sind Hosted Hypervisors vor allem in kleineren, eingeschränkten Umgebungen ideal.

Virtual Infrastructure Management in drei Schritten erklärt

1. Entdeckung und Inventur

Im ersten Schritt müssen Unternehmen zunächst eine Bestandsaufnahme ihrer gesamten virtuellen Infrastruktur machen. Nur wenn die physische und virtuelle Infrastruktur tatsächlich vollumfänglich bekannt sind, können diese so effizient wie möglich genutzt werden.

Hierbei handelt es sich zwar um den ersten Schritt im Virtual Infrastructure Management, jedoch sind „Entdeckung und Inventur“ laufende Prozesse, die immer wieder wiederholt werden müssen, um Veränderungen in der Infrastruktur auch akkurat im VIM widerspiegeln zu können.

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2. Support Tools

Effizientes Virtual Infrastructure Management erfolgt durch automatisierte Support Tools. Ohne diese Tools müsste die IT-Abteilung eines Unternehmens die Infrastruktur händisch verwalten und der Effizienzgewinn einer virtuellen Infrastruktur damit praktisch nivelliert.

3. Planen und Testen der benötigten Kapazität

Beim Planen und Testen der Kapazität müssen verschiedene Werte miteinander verglichen werden. Auf der einen Seite steht hierbei die Baseline, auf der anderen Seite die zu erwartenden Spikes.

In dieser Phase errechnet sich ein Wert dafür, wie viele virtuelle Server und virtuelle Maschinen tatsächlich benötigt werden. Sobald diese Werte festliegen, kann auf verschiedene Auslastungen reagiert werden, ohne mit Überlastungen rechnen zu müssen oder aber in Engpässe zu geraten.

Virtual Infrastructure Management macht aus statischen Werten Variablen

Der beste Weg, um die Bedeutung von Virtual Infrastructure Management zu verstehen, ist der Einsatz von Variablen. Eine physische Infrastruktur nutzt statische Werte. Rechenleistung, Arbeitsspeicher, Speicher und Bandbreite sind durch die physische Hardware eingeschränkte Größen.

Eine virtuelle Infrastruktur hingegen ersetzt diese Werte durch flexible Variablen und es ist Aufgabe des Virtual Infrastructure Management festzulegen, aufgrund welcher Kriterien diese Variablen im Betrieb neu zugeordnet werden. Erlaubt eine virtuelle Infrastruktur also den effizienten Umgang mit Daten, Speicher, Rechenleistung oder Bandbreite, so ist es das Virtual Infrastructure Management, das diese Effizienz auf Verwaltungsebene optimiert.

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