Basics zum Open Source Blockchain-Projekt der Linux Foundation So funktioniert Hyperledger

Thomas Joos

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Bereits 2015 hat die Linux-Foundation das Open Source Blockchain-Projekt „Hyperledger“ ins Leben gerufen. Das Projekt hat mittlerweile eine wichtige Bedeutung in der Blockchain-Welt. Dank verschiedener Module und Frameworks haben auch kleine Unternehmen viele Möglichkeiten Blockchain-Anwendungen zu integrieren. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Features, Funktionen und Hürden.

Wer Blockchain-Lösungen entwickelt, sollten sich neben Ethereum unbedingt auch die Möglichkeiten von Hyperledger anschauen.
Wer Blockchain-Lösungen entwickelt, sollten sich neben Ethereum unbedingt auch die Möglichkeiten von Hyperledger anschauen.
(© wacomka - stock.adobe.com)

Hyperledger ist das Blockchain-Projekt der Linux Foundation und steht als Open Source zur Verfügung. Es ist das aktuell das am schnellsten wachsende Projekt der Foundation. Das Projekt besteht aus zahlreichen Modulen, die auch getrennt voneinander genutzt werden können. In den meisten Fällen wird zur Programmierung auf Go, Java oder Javascript gesetzt. Im Fokus von Hyperledger steht die Anwendung von Blockchain für Unternehmen. Dazu erfüllt das Projekt die hohen Anforderungen, die Unternehmen an Blockchain stellen.

Es ist nicht geplant, dass Hyperledger eine eigene Blockchain-Währung einführt, das Projekt dient dem Aufbau von Blockchains der angebundenen Unternehmen. Unternehmen, die sich mit der Blockchain-Technologie auseinandersetzen wollen, sollten sich die Möglichkeiten von Hyperledger anschauen, und sich über Hyperledger informieren.

Hyperledger nutzen

Die Module und Frameworks von Hyperledger stehen als Open Source zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Open Source-Projekten, wie zu Beispiel Ethereum, ist Hyperledger also Open Source und es können Produkte entwickelt werden, die ebenfalls wiederum als Open Source zur Verfügung stehen. Über die Mitgliedschaft bietet das Projekt weitere Möglichkeiten. In diesem Bereich gibt es verschiedene Stufen. generell ist auch eine kostenlose Mitgliedschaft möglich.

Mit einer Mitgliedschaft lassen sich zum Beispiel Best Practices austauschen, Proof-of-Concept (POC)-Tests durchführen und Marketingprojekte entwickeln. Die Projekte, die mit Hyperledger entwickelt werden, sind ebenfalls quelloffen. Die Frameworks, zum Beispiel Hyperledger Fabric lassen sich über die Apache Lizenz kostenlos nutzen und auch abwandeln.

Transaktionen der Blockchains, die mit Hyperledger abgewickelt werden, sind meistens nicht öffentlich einsehbar, sondern nur für die Partnerunternehmen (Private Permissioned/Consortium Blockchains). In diesem Fall wird ein eigenes Netzwerk für das Projekt aufgelegt. Auch das hängt von dem entsprechenden Projekt ab.

Bei Hyperledger handelt es sich streng genommen um keine eigenständige Blockchain, sondern eine Lösung, mit der Unternehmen eine eigene Blockchain aufbauen können. Dazu werden die Module/Frameworks von Hyperledger genutzt, vor allem Hyperledger Fabric. Es hängt natürlich vom entsprechenden Projekt ab, wie der öffentliche Zugriff erfolgen kann oder muss.

Jedes Unternehmen kann Mitglied bei Hyperledger werden. Die Preise variieren zwischen 5.000 US-Dollar für Unternehmen mit weniger als 50 Angestellten und 250.000 US-Dollar für Premier Members. Open Source-Projekte und Organisationen, die nicht auf Profit ausgerichtet sind, können auch kostenlos Mitglied werden. Hier wird im Einzelfall geprüft, ob die Bedingungen dafür zutreffen.

Hyperledger wird von vielen Unternehmen unterstützt

Bei Hyperledger handelt sich um ein verteiltes Netzwerk für Blockchain-Anwendungen (Distributed Network) Hyperledger ist eine feste Größe in der Blockchain-Welt und wird auch von vielen kommerziellen Produkten eingesetzt. Ob sich das Projekt auf Dauer gehen Mitbewerber wie Ethereum durchsetzt, wird sich zeigen, es ist aber durchaus wahrscheinlich. Derzeit sieht es danach aus, dass Hyperledger und Ethereum die Nase vorne haben.

So nutzt zum Beispiel auch Oracle mit seiner Blockchain Plattform Funktionen der Hyperledger Fabric und in Microsoft Azure werden ebenfalls Blockchain-Lösungen angeboten, die auf Hyperledger setzen. Auch IBM Blockchain Services setzen auf Hyperledger. IBM war an der Entwicklung von Hyperledger beteiligt und gehört zusammen mit Intel zu den führenden Unternehmen. Weitere wichtige Partner sind Daimler, Fujitsu, Hitachi, J.P. Morgan und Airbus. Auch die Börsen in Frankfurt und London arbeiten mit Produkten von Hyperledger für ihre Blockchain-Projekte, genauso wie Microsoft.

Wer eigene Anwendungen im Hyperledger-Projekt für die Blockchain entwickelt und im Netzwerk integriert, kann auf die Frameworks und Tools von Hyperledger setzen. Die Anwendungen können wiederum auf Dienste des verteilten Hyperledger-Netzwerks setzen. Der Vorteil ist dabei auch für kleine Unternehmen, dass sie auf Blockchain-Technologien setzen können, ohne zu hohe Investitionen tätigen zu müssen.

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Hyperledger Fabric - Sichere und schnelle Blockchain

Das Kern-Projekt in Hyperledger ist die Fabric. Wird ein Blockchain-Netzwerk mit einem Framework aus Hyperledger erstellt, müssen sich die einzelnen Teilnehmer am Netzwerk registrieren. Die Transaktionen werden in der Fabric gespeichert. Generell kann jeder ein solches Netzwerk erstellen. Auf der Seite „Create and deploy a blockchain network using Hyperledger Fabric SDK for Java“ und auf GitHub sind die dazu notwendigen Schritte zu finden.

Dabei arbeitet das Netzwerk extrem leistungsstark, da Berechnungen parallel durchgeführt werden. Die Leistung ist deutlich besser als bei öffentlichen Netzwerken, wie zum Beispiel Ethereum. Natürlich sind auch Sicherheit und Datenschutz in der Fabric wesentlich besser organisiert, als bei öffentlichen Blockchains.

Hyperledger trennt die Funktionen der einzelnen Knoten streng voneinander. Hyperledger ermöglicht auch das Erstellen von eigenen Channels für private Blockchains. Dabei werden die notwendigen Aufgaben nur auf den Knoten ausgeführt, die zu diesem privaten Netzwerk gehören. Das gilt zum Beispiel auch für den Chaincode des privaten Projektes.

Hyperledger besteht aus verschiedenen Modulen

Hyperledger ist auf hohe Leistung ausgerichtet. Daher werden nur die Module genutzt, die für Transaktionen oder Projekte notwendig sind und Transaktionen werden wiederum nicht auf allen Knoten im Netzwerk gespeichert, sondern nur auf den notwendigen Knoten. Einige wichtige Module und Tools bei Hyperledger sind folgende:

  • Blockchain-Explorer: Dient der Durchsuchung des Hyperledger-Netzwerks mit einer Webanwendung.
  • Hyperledger Fabric: Die Fabric ist das zentrale Modul für die Entwicklung von Blockchain-Anwendungen. Dieses Modul stellt das Framework im Netzwerk dar. Das Projekt steht vor allem unter der Schirmherrschaft von IBM.
  • Chaintool: Smart Contract der Hyperledger Fabric
  • Iroha: Entwicklung von mobilen Anwendungen
  • Fabric API: Schnittstelle zu Hyperledger
  • Quilt: Kommunikation der Netzwerke
  • Indy: Identitätsnachweise
  • Cello: Blockchain as a Service mit Hyperledger

Fazit

Unternehmen und Entwickler aller Größenordnungen, die Blockchain-Lösungen entwickeln, sollten sich neben Ethereum auch die Möglichkeiten von Hyperledger anschauen. Auf der Webseite des Projektes gibt es einige Hilfen und wer sich für eine Mitgliedschaft interessiert, kann sich explizit informieren lassen. Die verschiedenen Module bieten auch für kleine Unternehmen viele Möglichkeiten Blockchain-Anwendungen zu integrieren.

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