Development-Tipps im ThoughtWorks Technology Radar Wie Softwareentwicklung für kontinuierlichen Fortschritt sorgt

Redakteur: Stephan Augsten

Welche Methoden und Technologien können in der Softwareentwicklung dabei helfen, den aktuellen Ansprüchen gerecht zu werden? Im jüngsten ThoughtWorks Technology Radar finden sich einige Denkanstöße dazu.

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Der ThoughtWorks Technology Radar gibt halbjährlich einen Überblick über Makrotrends in der Softwareentwicklung.
Der ThoughtWorks Technology Radar gibt halbjährlich einen Überblick über Makrotrends in der Softwareentwicklung.
(Bild: TheDigitalArtist - Pixabay.com / CC0 )

Welche Trends bewegen Unternehmen und die Software-Entwicklung? Mit dieser Frage befasst sich die global tätige Softwareberatung ThoughtWorks auch in der 19. Ausgabe ihres Technology-Radars. Der Report, der zweimal jährlich erscheint, bewertet die neuesten Entwicklungen für Softwareentwicklung.

Der Technology Radar richtet sich an alle Technologie-Stakeholder – vom Entwickler bis zum Chief Technology Officer – und basiert auf ThoughtWorks Beobachtungen, Gesprächen und Erfahrungen bei der Lösung komplexer geschäftlicher Herausforderungen seiner Kunden. Der Report nutzt einen visuellen Ansatz, um die Trends in vier Gruppen einzuteilen:

  • Techniken,
  • Plattformen,
  • Tools sowie
  • Programmiersprachen und Frameworks.

Innerhalb dieser Gruppen wird jeder Trend mit einer Empfehlung versehen: „Hold“ für Technologien, von deren Verwendung zum aktuellen Zeitpunkt abgeraten wird; „Assess“ für Technologien, die eine Evaluation wert sind; „Trial“ für Technologien, die einsatzbereit sind und „Adopt“ für ausgereifte Technologien.

Zu den wichtigen Themen im neuen Technology Radar gehören:

Sticky Clouds

Cloud-Anbieter agieren in einem wettbewerbsintensiven Markt. Deshalb versuchen sie, ihre Kunden möglichst eng an sich zu binden, um einen Providerwechsel zu verhindern. Dies führt oft zu einer starken Abhängigkeit der Kunden vom jeweils spezifischen Angebot an Services und Tools. Den Kunden wird das häufig erst bewusst, wenn sie Workloads in andere Clouds migrieren wollen.

Viele Unternehmen stellen auch fest, dass Nutzung und Kosten für Cloud-Dienste außer Kontrolle geraten. Erik Dörnenburg, Head of Technology bei ThoughtWorks, meint hierzu: „Wir empfehlen unseren Kunden Container-Anwendungen und Kubernetes einzusetzen, um einen einfachen und mit wenig Aufwand und Kosten verbundenen Wechsel des Cloud-Anbieters zu ermöglichen.“

Langlebige Anti-Pattern in Unternehmen

Auch wenn Technologie sich sehr schnell weiterentwickelt, finden sich altbekannte Anti-Pattern immer wieder auch in neuen Softwarelösungen von Unternehmen. Zu diesen Anti-Pattern gehören zum Beispiel datenhungrige Anwendungen, Schichtenarchitektur für Microservices sowie überkomplexe API Gateways. „Bei der Implementierung neuer Architekturen und Tools ist es daher wichtig zu verstehen, wie sie richtig eingesetzt werden und wie sich bekannte Anti-Pattern vermeiden lassen“, so Dörnenburg.

Beständige Prinzipien des Software Engineering

Das wachsende Tempo technologischer Innovation führt zu einem Wechsel aus Phasen der Expansion und der Kontraktion. In der Expansionsphase werden neue Technologien schnell angenommen, wie zum Beispiel Containerisierung, Reactive Front-Ends oder Machine Learning.

Doch erst die Anwendung von Methoden, die sich im Laufe der Zeit bewährt haben, wie zum Beispiel Continuous Delivery, automatisiertes Testen und ein Fokus auf Kollaboration, macht die Innovationen effektiv. Auf diese Weise wird die Grundlage für die nächste Phase der Expansion gelegt.

Tempo = Strecke / Zeit

Der technologische Wandel nimmt an Tempo zu. Dies hat zur Folge, dass die Einträge im Technology Radar, die sogenannten Blips, nach kürzerer Zeit wieder aus dem Radar verschwinden. Alle vier Quadranten im Tech Radar – Techniken, Plattformen, Tools und Sprachen – verändern sich schneller und unsere Kunden greifen neue Technologien schneller auf.

Die Methodik für die Erstellung des Technology Radar wurde deshalb leicht modifiziert. Während die Blips früher standardmäßig in mindestens zwei Ausgaben des Reports verzeichnet waren, wird nun jeder Eintrag für jede Ausgabe nach seiner Relevanz bewertet.

Eine interaktive Version des Technology Radar findet sich auf der ThoughtWorks-Website, eine PDF-Version steht ebenfalls zum Download bereit. Im November 2018 werden ThoughtWorks-Experten die Ergebnisse des Technology Radar in Hamburg, München, Berlin und Köln vorstellen (um Anmeldung wird gebeten).

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