Mehr Sicherheit bei IoT-Apps Wie Low-Code der IoT-Security helfen kann

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Sicherheitslücken bei IoT-Anwendungen sind leider keine Seltenheit. Um die IoT-Sicherheit zu erhöhen, werden mehr Fachkräfte für die IoT-Entwicklung benötigt. Alternativ können Low-Code-Plattformen die App-Entwicklung erleichtern und für Security by Design in den IoT-Apps sorgen. Dazu müssen aber die Low-Code-Lösungen selbst Sicherheitsanforderungen erfüllen.

Die Unternehmen erleben aktuell eine Vielzahl von Hemmnissen, die den Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen erschweren, so eine Bitkom-Umfrage. So würden 77 Prozent gerne mehr investieren und klagen über fehlende finanzielle Mittel. 61 Prozent fühlen sich durch Datenschutz-Anforderungen behindert, 57 Prozent von Anforderungen an die IT-Sicherheit.
Die Unternehmen erleben aktuell eine Vielzahl von Hemmnissen, die den Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen erschweren, so eine Bitkom-Umfrage. So würden 77 Prozent gerne mehr investieren und klagen über fehlende finanzielle Mittel. 61 Prozent fühlen sich durch Datenschutz-Anforderungen behindert, 57 Prozent von Anforderungen an die IT-Sicherheit.
(Bild: Bitkom)

Die Hemmnisse für den Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen haben sich in den vergangenen Jahren praktisch nicht verändert, so der Digitalverband Bitkom. Die größten Herausforderungen sind fehlende finanzielle Mittel (77 Prozent), Anforderungen an den Datenschutz (61 Prozent) und an die IT-Sicherheit (57 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (55 Prozent).

„95 Prozent der deutschen Industrieunternehmen sehen Industrie 4.0 als Chance für das eigene Geschäft. Die Entwicklung und der Einsatz solcher Lösungen sind daher ein Muss für eine erfolgreiche Digitalisierung des Standorts Deutschland“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Doch die IT-Sicherheitsanforderungen bei Industrie 4.0 und IIoT (Industrial IoT) sind komplex, die personellen Ressourcen für Entwicklung und Security bekanntlich knapp. Damit die Sicherheit bei den IoT-Apps trotzdem verbessert werden kann, sind neue Ansätze gefragt.

Low-Code hilft bei der Entwicklung von Apps

Laut dem Analystenhaus Gartner werden in Zukunft Fachleute außerhalb der IT den Großteil der Technologieprodukte und -dienstleistungen entwickeln. Bis 2024 soll dies bereits bei 80 Prozent der Technologieprodukte und -services der Fall sein.

Rajesh Kandaswamy, Distinguished Research Vice President bei Gartner, erklärt auch, wie dies möglich werden soll: „Das Wachstum digitaler Daten, der Low-Code-Entwicklungstools und der durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützten Entwicklung gehören zu den vielen Faktoren, die eine Demokratisierung der Technologieentwicklung über IT-Experten hinaus ermöglichen.“

Ähnlich sieht dies das Marktforschungshaus GlobalData: Die Notwendigkeit der digitalen Transformation hat demnach die Nachfrage nach Anwendungsentwicklung in vielen Branchen beschleunigt. Es besteht jedoch eine starke Abhängigkeit von IT-Experten oder -Plattformen, um der steigenden Nachfrage nach der Erstellung neuer Anwendungen gerecht zu werden. Laut GlobalData werden es Low-Code-No-Code-Plattformen (LCNC) sein, die es Nicht-IT-Experten ermöglichen, die Anwendungsentwicklung schneller voranzutreiben.

Kiran Raj, Principal Disruptive Tech Analyst bei GlobalData, kommentiert: „LCNC-Technologien können die Lücken schließen, indem sie Silos zwischen Unternehmensleitern und der IT aufbrechen und es Nicht-Entwicklern, oft als Citizen Developers bezeichnet, ermöglichen, schnell neue Anwendungen für verschiedene Branchen zu entwickeln, einschließlich Finanzen, Dienstleistungen, Gesundheitswesen, Fertigung, Einzelhandel und Technologie.“

IoT-Apps sind wichtiger Anwendungsfall von Low-Code

Die Siemens-Tochter Mendix hat die Ergebnisse der internationalen Studie „State of Low-Code 2021“ zum Status Quo der Low-Code-Technologie in der Arbeitswelt veröffentlicht: Modellbasierte, visuelle Softwareentwicklung über Low-Code involviert mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Digitalisierung und wird heute vielseitig in unterschiedlichen Branchen eingesetzt. Die wichtigsten Einsatzgebiete sind laut den deutschen Befragten Anwendungen für komplexe, individuelle Unternehmenssoftware (37 %), industrielle IoT-Apps (35 %), für automatisierte, existierende Arbeitsprozesse (35 %), für Data Modeling und Visualisierung (34 %) sowie für automatisierte Anwendungen der Robotic Process Automation (31 %).

„Mit Low-Code lassen sich IoT-Apps deutlich schneller und effizienter entwickeln als mit traditionellen Methoden“, erläutert Tino Fliege, Solution Architect bei OutSystems. „Denn im Low-Code-Kosmos erfolgt die Erstellung von Anwendungen nicht Codezeile für Codezeile, sondern mithilfe visueller Modellierung: Vorgefertigte Funktionsbausteine lassen sich auf einer grafischen Oberfläche per Drag-and-drop zusammenstellen, sodass das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden muss, sondern Entwickler auf bestehende Standardfunktionen zurückgreifen können.“

Tino Fliege ergänzt: „Durch umfangreiche Konfigurationsoptionen sowie die Möglichkeit, beliebig eigenen Code zu ergänzen, lassen sich die entwickelten IoT-Shop-Floor-Apps dennoch passgenau auf die individuellen Anforderungen des jeweiligen Szenarios zuschneiden. Die konkrete Anbindung zu den genutzten IoT-Geräten bzw. zu IoT-Plattformen wie PTC Thingworx, AWS IoT oder Azure IoT erfolgt über Standard-Schnittstellen, welche zum Beispiel die OutSystems-Low-Code Plattform zur Verfügung stellt. Auf diese Weise lassen sich die übertragenen IoT-Daten der Maschinen oder Sensoren für beliebige Szenarien nutzen, beispielsweise um sie aufzubereiten und zu visualisieren oder um auf Events zu reagieren, etwa indem eine Notabschaltung ausgelöst wird.“

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IoT-Sicherheit hängt dann auch von Low-Code-Sicherheit ab

Eine Low-Code-Plattform kann dabei nicht nur die Entwicklung unabhängiger von den knappen Entwickler-Ressourcen machen, da die Fachabteilungen selbst die IoT-Apps erstellen können. Dank Low-Code-Lösung können die IoT-Apps auch mit den notwendigen Sicherheitsfunktionen ausgestattet werden, ganz im Sinne von Security by Design.

Voraussetzung ist dabei, dass die Low-Code-Plattform selbst die Sicherheit verinnerlicht. Das zeigen zum Beispiel IoT-Apps im Automotive-Bereich, denn hier verarbeiten Hersteller und Zulieferer nicht selten hochsensible Daten, wie detaillierte Produktinformationen und vertrauliche Prototypen. Dass deren Applikationen einem standardisierten Schutzniveau gerecht werden, belegt der auf der ISO-Norm 27001 basierende Prüfstandard TISAX des Verbands der Automobilindustrie VDA.

TISAX (Trusted Information Security Assessment Exchange) wurde 2017 vom Verband der Automobilindustrie VDA entwickelt und wird seither von der ENX Association betrieben. Es handelt sich um ein Prüfmodell für ein einheitliches Informationssicherheitsniveau in der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette. Vom Hersteller über Zulieferer bis hin zu Dienstleistern stellt es einen standardisierten Fragenkatalog bereit und ermöglicht damit die branchenweite Anerkennung der Prüfergebnisse.

Nach TISAX ist zum Beispiel „Sentry“ von OutSystems zertifiziert worden. Anwender der Plattform für moderne Applikationsentwicklung können sich damit darauf verlassen, dass mit der entsprechenden Lösung verarbeitete Daten sicher und umfassend geschützt sind, so OutSystems.

„In einer derart sensiblen Branche wie der Automotive-Industrie hat Sicherheit oberste Priorität, sowohl physisch als auch digital“, erklärt José Casinha, Chief Information Security Officer bei OutSystems. „Für die deutsche Industrie stellt die Automobilfertigung eine der Kernbranchen dar – und damit auch für unsere Aktivitäten am DACH-Markt. Unser Ziel besteht darin, Kunden in diesem Bereich umfassend zu unterstützen und mit der TISAX-Zertifizierung haben wir weiter in dieses Ziel investiert.“

Es zeigt sich, dass über sichere Low-Code-Lösungen auch mehr Sicherheit in IoT-Apps kommen kann, trotz Fachkräftemangel in Security und Programmierung. Somit lassen sich bestimmte Hemmnisse bei Industrie 4.0 durchaus beseitigen.

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