Schnelle Entwicklungszyklen ohne Sicherheitseinbußen Software-Tests mit KI-gestützter Automatisierung

Von Dirk Hedderich *

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Anwendungen müssen immer zügiger entwickelt werden, ohne dass Entwickler Abstriche bei der Sicherheit machen dürfen. Ohne eine weitgehende Automatisierung von Tests ist das kaum noch zu stemmen. Dieser Beitrag zeigt, worauf es dabei ankommt.

Manuelles Testen reicht nicht mehr aus, um die Anforderungen an heutige Release-Zyklen einzuhalten.
Manuelles Testen reicht nicht mehr aus, um die Anforderungen an heutige Release-Zyklen einzuhalten.
(© sdecoret - stock.adobe.com)

Unternehmen müssen sich heute darauf verlassen können, dass ihre geschäftskritischen Anwendungen stets schnell und effizient arbeiten, ohne dass es zu Ausfällen kommt. Schlechte Software Performance kann sich negativ auf das Geschäftsergebnis auswirken, von einer schlechten User Experience bis hin zu Verzögerungen der Produktion oder der Auslieferung – was letztendlich zu Umsatzeinbußen führt.

Um das zu vermeiden, sind gründliche Softwaretests ein absolutes Muss in allen Bereichen, ob unternehmensinterne Software, End-User-Anwendungen oder IoT-Lösungen. Die Kombination von geforderter Continuous Delivery und gleichzeitigem Fachkräftemangel führt dazu, dass ineffiziente Tests zu einem ernsthaften Problem für Entwickler werden. Diese benötigen daher technische Lösungen, die sie bei ihrer Arbeit entlasten.

Auf automatisierte Tests setzen

Wie in vielen anderen Branchen ist auch in der Software-Entwicklung weitreichende Prozess-Automatisierung ein Schlüssel zu mehr Effizienz. Automatisierte Software-Tests anstelle manueller Überprüfungen sparen dabei aber nicht nur Zeit, sondern verringern auch das Risiko menschlicher Fehler.

Während für manuelle Tests oft drei bis vier Arbeitstage notwendig sind, kann Automatisierung diese Zeit auf nur eine Nacht reduzieren. Das hat außerdem den Vorteil, dass die Tests nicht während der Hauptnutzungszeiten durchgeführt werden müssen.

Automatisierungslösungen ermöglichen es Unternehmen, Tests über verteilte funktionale Infrastrukturen durchzuführen und parallel dazu browser- und geräteübergreifend mobile Endgeräte zu testen. Dadurch lassen sich mehr Tests pro Iteration in kürzerer Zeit tätigen. Wenn einem Team keine eigenen mobilen Geräte zum Testen zur Verfügung stehen, kann es hierfür mit Hilfe von UFT Mobile unternehmensweit Geräte und Emulatoren verwenden.

Mit Innovation kommt Herausforderung

Trotz aller Vorteile von automatisierten Software-Tests stehen viele Unternehmen noch immer vor Herausforderungen, die sie daran hindern, eben diese Vorteile voll auszuschöpfen. Ein zentraler Grund ist die Bewältigung der Komplexität der heutigen Software-Testumgebung.

Neben der zunehmenden Geschwindigkeit von Releases kommt nämlich eine Vielzahl von Plattformen hinzu, auf denen Anwendungen laufen müssen (natives Android, natives iOS, mobile Browser, Desktop-Browser und viele mehr). Bei so vielen widersprüchlichen Spezifikationen und plattformspezifischen Funktionen gibt es viel mehr Anforderungen an automatisierte Tests und damit auch wesentlich mehr potenzielle Fallstricke.

Software Releases und Anwendungs-Upgrades haben in den letzten Jahren eine deutlich größere Schlagzahl erreicht. Der schnellere Rollout von Software Releases ist zwar notwendig, kann aber Skripte für die Testautomatisierung aufgrund der fragilen, eigenschaftsbasierten Objektidentifikation oder Bitmap-basierten Identifikation unbrauchbar machen.

Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften auf den verschiedenen Plattformen müssen die Tests auf jeder Plattform korrekt repliziert und verwaltet werden, was einen immensen Zeit- und Arbeitsaufwand bedeuten kann. Daher erfordert eine robuste und effektive Testautomatisierung auch ein erhöhtes Maß an Fachwissen, insbesondere in der heutigen komplexen Anwendungsumgebung mit mehreren Ökosystemen.

Record-and-Playback-Tests, also ein Tool, das die Interaktionen eines Testers aufzeichnet und anschließend wiederholt ausführt, reichen hingegen nicht mehr aus. Trotz dieser Schwierigkeiten sind Unternehmen gefordert, in einer Welt des Fachkräftemangels ihre Release-Zyklen zu beschleunigen, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Abstriche bei Qualität und Sicherheit der eigenen Software darf es dabei natürlich nicht geben.

Dank KI einen Schritt früher ansetzen

Traditionell wurde erst dann getestet, wenn der Code komplett fertiggestellt war. Das ist heute nicht mehr zeitgemäß und Unternehmen brauchen Alternativen, um schon früher mit dem Testen beginnen zu können. Dafür sollte die Testautomatisierung mit künstlicher Intelligenz gekoppelt werden.

Idealerweise ist Testautomatisierung gut in die Produkt-Pipelines eines Unternehmens integriert, datengesteuert und vollständig auf die Geschäftslogik abgestimmt. Dadurch ermöglichen es Unternehmen den mit Qualitätssicherung betrauten Teams, früher mit dem Testen zu beginnen, sogar bereits in der Mock-Up-Phase.

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Das gelingt durch den Einsatz von KI-fähigen Funktionen zur Erstellung eines einzigen Skripts, das automatisch auf mehreren Plattformen, Geräten und Browsern ausgeführt wird. Allein durch den Einsatz von KI können Unternehmen die Geschwindigkeit des Testdesigns erheblich steigern und gleichzeitig die Kosten deutlich senken.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Low-Code- und No-Code-Lösungen ist KI-basierte Testautomatisierung noch wichtiger für die Gewährleistung der Produktqualität. Lösungen mit KI-Objekterkennung ermöglichen die Erstellung von Testautomatisierungen auf Basis von Mock-Ups und erleichtern die Testautomatisierung in der Pipeline, noch bevor der Produkt-Code generiert oder konfiguriert wurde.

Diese Systeme können sofortiges Feedback liefern, sobald Produkte in den ersten Umgebungen freigegeben werden. Auf diesem Weg sorgen sie für robuste und erfolgreiche Software Releases.

Fazit

Um auch in der schwierigen Marktsituation von heute wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Software-Unternehmen effizienter werden. Der Schlüssel dazu liegt in ordnungsgemäß getesteten, funktionierenden und hochperformanten Unternehmensanwendungen. Umständliches, manuelles Testen reicht dabei nicht mehr aus, um die Anforderungen an heutige Release-Zyklen einzuhalten.

Wer sich weiterhin ausschließlich darauf verlässt, droht von der Konkurrenz abgehängt zu werden. Investitionen in Automatisierung und KI-gestützte Entwicklungstools verschaffen Unternehmen dagegen den Vorsprung, den sie brauchen, um selbst der Konkurrenz voraus zu sein

* Dirk Hedderich ist Chief Technologist Application Delivery Management bei der Micro Focus Deutschland GmbH.

Über Micro Focus

Micro Focus ist ein Anbieter von Unternehmenssoftware, mit der mittlerweile bereits über 40.000 internationale Kunden ihr Geschäft erfolgreich transformieren, betreiben oder optimieren. Das Lösungs-Portfolio wird zudem durch ein Analyse-Ökosystem unterstützt. Somit stellt Micro Focus pragmatische, kundenorientierte Lösungen bereit, die dabei helfen sollen, die Kluft zwischen bestehenden und neuen Technologien zu überbrücken.

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