Open Source Monitoring und Alerting für (Web-)Dienste und mehr Service-Monitoring mit Open Source: Cabot

Von Thomas Joos 4 min Lesedauer

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Cabot ist ein Open-Source-Monitoring- und Alerting-Tool, das hauptsächlich für die Überwachung von Webdiensten und Netzwerkgeräten eingesetzt wird. Es ermöglicht die Erkennung von Problemen in Echtzeit und kann so konfiguriert werden, dass Benachrichtigungen über verschiedene Kanäle wie E-Mail, SMS oder Chat-Dienste versendet werden.

Mit dem Open-Source-Tool Cabot lassen sich insbesondere Webdienste und Netzwerkgeräte überwachen.
Mit dem Open-Source-Tool Cabot lassen sich insbesondere Webdienste und Netzwerkgeräte überwachen.
(Bild: © Gorodenkoff - stock.adobe.com)

Cabot ist ein Open Source Monitoring- und Alerting-Tool, das hauptsächlich für die Überwachung von Web Services und anderen Diensten oder Anwendungen eingesetzt wird. Es wird auf einem eigenen Server installiert. Das Tool bietet Funktionen wie die Erstellung von Checks für HTTP-Endpunkte, Latenz, Fehlerraten und benutzerdefinierte Metriken. Cabot lässt sich mit anderen Tools und Diensten wie Grafana integrieren, um umfassende Überwachungslösungen zu ermöglichen. Das Monitoring-Tool kann Benachrichtigungen über verschiedene Kanäle versenden, um Administratoren über Probleme zu informieren.

Cabot bietet eine Web-Oberfläche zur Verwaltung von Alarmen und zur Überprüfung des Systemstatus. Das Tool eignet sich besonders für kleine bis mittelgroße IT-Umgebungen, wo es eine kostengünstige und flexible Lösung für Monitoring-Anforderungen bietet. Für die Einrichtung sind Kenntnisse in der Linux-Server-Administration erforderlich, um spezifische Anpassungen vornehmen zu können.

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Cabot kann in einer Vielzahl von Szenarien eingesetzt werden, insbesondere dort, wo eine schnelle und effiziente Überwachung von Netzwerken und Webdiensten entscheidend ist. Betreibt ein Unternehmen beispielsweise mehrere Cloud- oder Web-Services, kann Cabot zur kontinuierlichen Überwachung der Verfügbarkeit und Performance dieser Dienste eingesetzt werden. Durch die Einrichtung von HTTP-Checks kann Cabot die Antwortzeiten und den Status von Webseiten und Clouddiensten überwachen, wodurch Administratoren frühzeitig über Ausfälle oder Leistungseinbußen informiert werden.

IT-Teams können mit Cabot auch die Auslastung von Serverressourcen überwachen. Durch die Einrichtung von Überprüfungen der CPU-Auslastung, des Arbeitsspeichers und des Festplattenverbrauchs, ermöglicht Cabot dem Team, proaktiv zu handeln, bevor Ressourcenengpässe zu ernsthaften Problemen führen. Darüber hinaus kann Cabot in Umgebungen mit mehreren Servern und Diensten eingesetzt werden, um die Netzwerkleistung zu überwachen. Dies beinhaltet die Überwachung von Latenzzeiten, Paketverlusten und anderen Netzwerkmetriken, um die Integrität und Effizienz des Netzwerks sicherzustellen.

Für fortgeschrittene Anwendungen kann Cabot auch mit anderen Überwachungswerkzeugen integriert werden, um eine umfassendere Sicht auf die IT-Infrastruktur zu ermöglichen. Beispielsweise kann eine Integration mit Grafana Administratoren in die Lage versetzen, detaillierte Dashboards zu erstellen, die nicht nur die aktuelle Leistung, sondern auch historische Trends und Muster anzeigen. Dadurch können IT-Teams fundiertere Entscheidungen über die Skalierung, Wartung und Optimierung ihrer Systeme treffen.

Cabot als Docker-Container betreiben

Cabot kann als Docker Container betrieben werden. Im Folgenden wird die Installation von Cabot und die Integration erster Tests gezeigt. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass sie schnell einsatzbereit ist. Allerdings sollten nach der Installation noch verschiedene Optimierungen vorgenommen werden, wie die Aktivierung von HTTPs und die Konfiguration der verschiedenen Tests, die Cabot auf den angeschlossenen Netzwerkgeräten durchführen kann. Die Dokumentation von Cabot ist sehr umfangreich und bietet zahlreiche Hilfen und Beispiele für die verschiedenen Möglichkeiten der Überwachungs-Lösung.

Um Cabot in Betrieb zu nehmen, empfiehlt sich die Installation als Docker Container, da die Einrichtung dann am einfachsten ist. Für die Integration auf einem Linux-Server, zum Beispiel Ubuntu, werden Docker, Docker-Compose und Git auf dem Server benötigt. Die Installation dieser Voraussetzungen kann über folgende Wege erfolgen:

sudo apt install dockersudo apt install docker-composesudo apt install git

Um zu überprüfen, ob Docker läuft, kann folgender Befehl verwendet werden:

systemctl status docker

Ist Docker nicht gestartet, kann das mit „systemctl start docker“ erledigt werden. Cabot basiert auf Python. Für Installation und Betrieb ist daher noch der Python-Paket-Manager PIP sinnvoll. Die Installation erfolgt mit:

sudo apt install python3-pip

Danach erfolgt das Klonen des Git-Repositories:

git clone https://github.com/cabotapp/docker-cabot.git

Nach dem Wechsel in das Verzeichnis erfolgt die Installation mit Docker-Compose. Dazu ist eine Konfigurationsdatei notwendig. Im GitHub-Repository sind Beispieldateien enthalten, die dazu genutzt werden können:

cd docker-cabot/confcp production.env.example production.envcp Caddyfile.example Caddyfile

Danach erfolgt das Öffnen des Docker-Cabot-Verzeichnisses und das Ausführen von Docker-Compose:

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cd docker-cabotsudo docker-compose -f docker-compose.yml -f docker-compose-caddy.yml up -d

Nach kurzer Zeit sind die notwendigen Container erstellt und werden als gestartet angezeigt. das lässt sich in der Shell mit dem Docker-Befehl überprüfen:

docker ps

Die weitere Verwaltung kann über das Webinterface erfolgen, das auf Port 5000 auf Anfragen hört, zum Beispiel mit http://localhost:5000.

Cabot einrichten und Dienste überwachen

Nach der Installation ist Cabot zunächst nur lokal über HTTP und die URL http://localhost:5000 erreichbar. Nach dem Öffnen der Seite wird zunächst ein neues Administratorkonto angelegt. Nachdem dieses angelegt wurde, kann die Cabot Webseite mit diesem Dienst geöffnet werden.

Anschließend erfolgt die Anbindung der ersten Dienste. Über den Menüpunkt „New“ kann durch Auswahl von „Instance“ ein Server oder ein Netzwerkgerät angegeben werden. Standardmäßig sendet Cabot ICMP-Pakete an den Host und zeigt im Webinterface über „Checks“ an, ob das Netzwerkgerät aktuell verbunden ist. Auf diese Weise kann auch die Erreichbarkeit von Web- und Cloud-Diensten überwacht werden.

Neben ICMP können bei der Konfiguration der Instanzen auch weitere Dienste auf den verbundenen Instanzen überwacht werden. Dies geschieht über „Neu -> Dienst“. Hier kann wiederum unter „Alerts“ festgelegt werden, auf welcher Basis Cabot seine Alarme versenden soll. Der Status der Dienste, die Cabot überwacht, kann über den Menüpunkt „Services“ eingesehen werden.

Die einzelnen Benachrichtigungen und deren Verbindungen können über das Admin-Menü unter „Plugin Settings“ konfiguriert werden. Hier erfolgt zum Beispiel die Anbindung an den E-Mail-Server oder an Slack.

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