Low-Code, Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen Die Zukunft des Codierens

Autor / Redakteur: Martin Otten * / Stephan Augsten

Low-Code-Plattformen, Künstliche Intelligenz und Machine Learning: In der Softwareentwicklung versprechen diese Trend-Technologien mehr Flexibilität und Agilität. In ihrer Kombination bilden sie die Stützen für eine erfolgreiche digitale Transformation.

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Das Zusammenspiel von Entwicklern und KI/ML ist für die digitale Transformation von entscheidender Bedeutung.
Das Zusammenspiel von Entwicklern und KI/ML ist für die digitale Transformation von entscheidender Bedeutung.
(Bild gemeinfrei: geralt - Pixabay.com)

Viele Unternehmen kämpfen im Zuge der digitalen Transformation mit zahlreichen Herausforderungen. Die Anzahl an Software-Assets, Teammitgliedern und zu verwaltenden Applikationen wächst explosionsartig – wodurch sich auch der Umfang an Abhängigkeiten vergrößert.

Die Bemühungen hin zu einer erfolgreichen Transformation werden vor allem durch veraltete Legacy-Systeme verhindert, die den sich ändernden Geschäftsanforderungen nicht mehr genügen. Diese Systeme zu aktualisieren, ist ein Mammut-Projekt, das viele Unternehmen nicht stemmen wollen, da es ein hohes Risiko birgt und viele Jahre dauern kann.

Die Chance: Neue Technologien nutzen

Um diese Herausforderung zu meistern, müssen Unternehmen neue Wege gehen. Das bedeutet, sich von traditionellen Entwicklungsmethoden zu lösen und in neue Technologien wie Low-Code zu investieren. Mit Low-Code können Unternehmen neue (Web-)Applikationen in einem Bruchteil der Zeit entwickeln, die man mit gängigen Entwicklungsmethoden benötigt.

Die Entwicklungszeit lässt sich um das Vier- bis Fünffache reduzieren. Das Maximum an Agilität im gesamten Software-Development-Lifecycle herauszuholen, gelingt allerdings nur, wenn man zusätzlich Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) in den Prozess einbindet. Die folgenden Beispiele verdeutlichen, wie die Reaktionsfähigkeit der IT sich deutlich verbessern lässt.

KI-gestützte Verwaltung von Datenmodellen

Im Rahmen der Softwareentwicklung kämpfen viele Entwickler mit Datenmodellen – die komplexeste Ressource in digitalen Systemen. 30 Prozent der Veränderungen, die Entwickler im Backend vornehmen müssen, geschehen üblicherweise auf Basis von Datenmodellen. Ohne Daten kann ein System schließlich nicht funktionieren.

Wenn es sich um ein kleines Unternehmen handelt, ist die Menge an zu verwaltenden Datenentitäten, in der Regel sind es etwa 100, häufig noch überschaubar. Bei größeren Unternehmen kann deren Anzahl schnell auf 5.000 anwachsen. Wenn ein Entwicklerteam aus zehn Personen besteht, hat es jeder Entwickler mit 500 Datenentitäten zu tun.

Hinzu kommen externe Systeme, die sie ebenfalls verwalten müssen. Und es gibt eine weitere Herausforderung: Es kommen immer weitere Datenmodelle, -entitäten sowie externe Systeme hinzu. 70 Prozent der Änderungen an Datenmodellen sind additiv, und die Komplexität wächst kontinuierlich. Das ist alles andere als förderlich für Agilität.

Abhilfe schaffen KI und Low-Code: Damit können Unternehmen auf ein KI-Modell zurückgreifen, das die Beziehungen zwischen allen Datenmodellen darstellt. Zudem wird durch das System sichtbar, welche Patterns gut oder auch schlecht sind. Welche Tätigkeiten müssen die Mitarbeiter ständig wiederholen? Welche Patterns tauchen häufig auf?

Der große Vorteil eines KI-gestützten Systems besteht darin, dass es „schlauer“ wird, je intensiver ein Unternehmen es nutzt. Damit kann es die Mitarbeiter bei der Verwaltung von Datenmodellen stark entlasten.

KI-gestützte Entwicklung

Bei der Entwicklung werden 40 Prozent der Zeit für die Modellage und das Management von Geschäftslogiken investiert. Das umfasst beispielsweise Themen wie Programmierung, Core Business Logic, Microservices oder UI-Logik. Auch hier steigt die Komplexität. Das heißt, dass Entwickler sehr viel Zeit investieren müssen, sodass kaum Raum bleibt, um neue Entwicklungen oder Innovationen voranzutreiben. Das wiederum ist ebenfalls schädlich für Agilität.

Martin Otten
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(© OutSystems)

Anders sieht es aus, wenn Developer für die Entwicklung eine KI-gestützte Low-Code-Plattform nutzen, die anonymisierte, visuelle Apps und Patterns bereitstellt. Durch die Antizipation des nächsten Teils der Logik können Entwickler bis zu 25 Prozent ihrer Zeit einsparen. Das wirkt sich letztlich positiv auf die Agilität im Unternehmen aus. Und sie ist wiederum der Schlüssel für eine erfolgreiche Digitalisierung.

* Martin Otten ist Director Sales DACH und Continental Europe bei OutSystems.

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