Studie zur Digitalisierung in Deutschland Agile Entwicklung hat Seltenheitswert

Redakteur: Stephan Augsten

Im Projektmanagement deutscher Unternehmen ist agile Entwicklung noch nicht in der Breite angekommen. Dies hat der Bitkom im Zuge einer Studie zur Digitalisierung im Auftrag von Tata Consultancy Services ermittelt.

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Agile Konzepte und Methoden kommen in Deutschland noch nicht weitläufig zum Einsatz.
Agile Konzepte und Methoden kommen in Deutschland noch nicht weitläufig zum Einsatz.
(Bild: Bitkom Research / Tata Consultancy Services)

Nicht einmal ein Fünftel (18 Prozent) der deutschen Unternehmen vertrauen beim Projektmanagement größtenteils oder immer auf agile Methoden. Sechs von zehn Unternehmen, genauer gesagt 61 Prozent, haben agile Konzepte etabliert. Bei 17 Prozent wird „Agile“ manchmal eingesetzt.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 954 deutschen Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern. Die Erkenntnisse sind in die Studie „Unterwegs zu digitalen Welten – Deutschland startet in die technologische Zukunft“ eingeflossen.

TCS spricht sich ausdrücklich für agile Methoden, Strukturen und Konzepte wie Scrum, Kanban oder Design-Thinking aus. Die Transparenz bezüglich des jeweils aktuellen Entwicklungsstands verhindere, dass am Bedarf vorbei entwickelt wird. Durch die schrittweise Realisierung ergebe sich ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Auf der operativen Ebene brächten agile Methoden mehr Tempo, Kreativität und Kundenorientierung in die Projekte.

In der Entwicklung kommt laut Bitkom Research oftmals noch das Wasserfallmodell zum Einsatz, das in verschiedene aufeinanderfolgende Phasen unterteilt ist. Somit sei grundsätzlich ein paralleles Arbeiten kaum möglich, Fehler fielen oft erst in der Testphase auf. Im Vergleich zu einer agilen Vorgehensweise kann zudem nur bedingt flexibel auf Änderungswünsche reagiert werden.

Weitere Ergebnisse der Trendstudie „Unterwegs zu digitalen Welten – Deutschland startet in die technologische Zukunft“ mit ausführlichen Branchenergebnissen für den Maschinen- und Anlagenbau, die Informations- und Kommunikationstechnologie, Chemie und Pharmazie, Banken und Versicherungen, den Automobilbau sowie den Handel gibt es unter Studie-Digitalisierung.de.

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