Analyse von Log-Daten in großen Rechenzentren Graylog: Open-Source-Plattform für das zentrale Log-Management

Von Thomas Joos* 5 min Lesedauer

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„Graylog“ ist eine Open-Source-Anwendung für das Log-Management. Es dient zur Sammlung, Speicherung und Analyse von großen Mengen an Log-Daten. Mit Graylog können Unternehmen eine leistungsstarke Suchfunktionalität nutzen, Dashboards für verschiedene Datenvisualisierungen erstellen und Alarme für Ereignisse einstellen

Eine Vielzahl an unterstützten APIs und Protokollen macht „Graylog“ zu einer vielseitigen Lösung im Bereich des Log-Managements.
Eine Vielzahl an unterstützten APIs und Protokollen macht „Graylog“ zu einer vielseitigen Lösung im Bereich des Log-Managements.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Graylog ist in vielen Branchen und Anwendungsfällen beliebt, da es eine effiziente Möglichkeit bietet, Log-Daten zentral zu organisieren und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Das System ist häufig in Kombination mit anderen Open-Source-Techniken wie „Elasticsearch“ für die Datenindizierung und „MongoDB“ für die Datenspeicherung im Einsatz. Dadurch wird eine skalierbare und flexible Architektur ermöglicht.

Unverzichtbar: Das Log-Management

In der heutigen datengetriebenen Welt spielt das Management von Log-Daten eine entscheidende Rolle für den reibungslosen Betrieb und die Sicherheit von Rechenzentren. In großen Rechenzentren, wo Hunderte oder sogar Zenhtausende von Servern gleichzeitig laufen, können viele Dinge schiefgehen: Systemausfälle, Sicherheitsverletzungen, Leistungsabfall und mehr. Log-Dateien liefern die notwendigen Informationen, um den Zustand der Infrastruktur in Echtzeit zu überwachen.

Das richtige Log-Management ist nicht nur wünschenswert, sondern oft gesetzlich vorgeschrieben. Organisationen müssen in der Lage sein, aufzuzeichnen, wer wann auf welche Daten zugegriffen hat oder welche Änderungen am System vorgenommen wurden. Die Speicherung und Auswertung der beteiligten Protokolle lässt sich schlussendlich nur mit einem optimalen Log-Management durchführen.

Logs sind außerdem das erste Werkzeug, das zum Einsatz kommt, um ein Problem zu diagnostizieren. Sei es ein nicht reagierender Service oder ein unerklärlicher Anstieg der Systemlast, die Informationen, die in den Log-Dateien festgehalten werden, sind entscheidend für die schnelle Lösung von Problemen.

Die Vorteile

Durch die Analyse der Log-Daten können Administratoren die Systemleistung optimieren. Sie können Flaschenhälse identifizieren, unnötige Prozesse eliminieren und Ressourcen effizienter zuweisen, um eine maximale Leistung sicherzustellen.

Log-Daten sind zudem eine wichtige Informationsquelle für Sicherheitsanalysten. Unregelmäßige Aktivitäten, die auf einen möglichen Sicherheitsverstoß hinweisen könnten, können durch das Scannen und Analysieren von Log-Dateien frühzeitig erkannt werden.

Screenshot: Log-Management mit „Graylog“
Screenshot: Log-Management mit „Graylog“
(Bild: Thomas Joos)

Ein effizientes Log-Management kann ferner zu Kosteneinsparungen führen. Durch das Verständnis des Nutzungsverhaltens und der Systemleistung können Administratoren Über- oder Unterkapazitäten vermeiden, was zu einer effizienteren Ressourcennutzung und somit zu Kosteneinsparungen führt.

Log-Management bietet schließlich eine Möglichkeit zur Nachverfolgung und Analyse der Systemhistorie. Das ist unerlässlich, um Audits erfolgreich zu bestehen und eine verlässliche Dienstqualität sicherzustellen.

Graylog im Überblick

Graylog ist eine weit verbreitete Open-Source-Plattform, die es ermöglicht, Log-Daten systematisch zu sammeln, zu speichern und zu analysieren. Mit einer intuitiven Benutzeroberfläche und leistungsstarken Backend-Komponenten bietet Graylog eine ganzheitliche Lösung für Log-Management-Anforderungen. Graylog setzt auf Elasticsearch zur Datenindizierung und MongoDB zur Metadatenspeicherung. Diese robusten Technologien ermöglichen es Graylog, skalierbar und leistungsfähig zu sein, wobei sie sich nahtlos in bestehende Systemlandschaften einfügen.

Eine der Stärken von Graylog ist die Skalierbarkeit des Werkzeugs. Die Plattform kann mit den wachsenden Anforderungen eines großen Rechenzentrums mithalten und bietet dabei schnelle, zuverlässige Dienste für das Log-Management.

„Graylog“ ist eine Open-Source-Software, die sich für den Einsatz in Rechenzentren anbietet. Sie ist skalierbar, verfügt über sinnvolle Integrationsmöglichkeiten und Funktionen.
„Graylog“ ist eine Open-Source-Software, die sich für den Einsatz in Rechenzentren anbietet. Sie ist skalierbar, verfügt über sinnvolle Integrationsmöglichkeiten und Funktionen.
(Bild: Thomas Joos)

Graylog verfügt etwa über in-built Sicherheitsmerkmale wie die Rollen-basierte Zugriffssteuerung und Datenverschlüsselung. Diese Funktionen sind besonders wichtig für Rechenzentren, die strenge Compliance-Anforderungen erfüllen müssen.

Graylog zeichnet sich durch erweiterte Analysefähigkeiten und eine benutzerfreundliche Oberfläche aus. Eine der besonders hervorzuhebenden Funktionen ist die „Stream“-Funktionalität, die es ermöglicht, Log-Daten in Echtzeit zu filtern und zu kategorisieren. Dies hilft, die Relevanz der Daten sofort zu erkennen und schnelle Entscheidungen zu treffen. Die Plattform bietet außerdem einen einzigartigen Ansatz für die Korrelation von Ereignissen, um komplexe Muster in den Daten sichtbar zu machen, die sonst leicht übersehen werden könnten.

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Das Tool unterstützt mehrere Datenquellen und ermöglicht die nahtlose Kombination von strukturierten und unstrukturierten Daten für eine umfassende Analyse. Zudem ist die Plattform extrem anpassbar und bietet eine Vielzahl von Plugins und APIs für spezielle Anforderungen. In der Summe bieten diese Funktionen einen ganzheitlichen, tiefgreifenden Einblick in die IT-Umgebung und erhöhen die Effizienz und Sicherheit des Rechenzentrums.

Integration und Erweiterbarkeit: Das Zusammenspiel mit anderen Systemen und Tools

Die offene Architektur von Graylog erleichtert die Integration in andere Tools und Systeme. Das bietet nicht nur mehr Flexibilität, sondern erweitert auch die Möglichkeiten für kundenspezifische Anwendungen und Automatisierungen. So bietet die Integration mit Elasticsearch entscheidende Vorteile, darunter die hochskalierbare Suche, die es ermöglicht, riesige Mengen von Log-Daten in Echtzeit zu durchsuchen. Zudem fördert die leistungsstarke Such- und Indizierungsfunktion von Elasticsearch komplexe Visualisierungen und Dashboards in Graylog.

MongoDB, ein weiteres Schlüsselelement der Graylog-Architektur, dient als Speicher für Metadaten und Konfigurationsdaten. Seine Fähigkeit zur horizontalen Skalierung ist besonders nützlich für große und wachsende Rechenzentren.

Die Authentifizierung und Benutzerverwaltung wird durch die Integration von Graylog mit „Active Directory“ und LDAP erheblich vereinfacht. Administratoren können fein abgestimmte Zugriffsrechte vergeben, die auf vorhandenen AD/LDAP-Rollen basieren, was die rollenbasierte Zugriffssteuerung erleichtert.

Zusätzlich bietet die Kompatibilität von Graylog mit Netzwerküberwachungs-Tools wie „Nagios“ und „Zabbix“ eine ganzheitliche Überwachungslösung. Dies ermöglicht es den Administratoren, alle Aspekte der Systemgesundheit zu überwachen, von der Systemleistung bis hin zu Sicherheitsvorfällen, und diese Daten nahtlos in Graylog für eine tiefere Analyse zu integrieren.

Unterstützung zahlreicher Protokolle und APIs

Graylog besticht durch seine umfangreiche Unterstützung einer Reihe von APIs und Protokollen, die eine flexible und effiziente Sammlung, Verarbeitung und Analyse von Log-Daten ermöglichen. Zu den wichtigsten unterstützten Protokollen gehört „Syslog“, der Standard für das Senden von Systemnachrichten, sowohl lokal als auch über ein Netzwerk.

Graylog ist auch mit „GELF“ (Graylog Extended Log Format) kompatibel, einem speziellen Log-Format, das eine Reihe von zusätzlichen Features wie das Senden von strukturierten Daten bietet. Auf der API-Seite bietet Graylog REST-APIs, die eine breite Palette von Interaktionen ermöglichen, von der Datenabfrage bis zur Systemkonfiguration. Darüber hinaus unterstützt Graylog die Einbindung von „Beats“ und anderen Shippern, um Daten aus verschiedenen Quellen effizient zu sammeln.

Für die Datensicherheit bietet Graylog die Möglichkeit, TLS/SSL sowohl für die Datenübertragung als auch für die Authentifizierung zu nutzen. Schließlich ist das Werkzeug auch in der Lage, native Plugins und spezialisierte APIs zu integrieren, was die Plattform extrem anpassbar und für spezialisierte Anforderungen gut geeignet macht.

*Thomas Joos schreibt Facgbeiträge und Bücher. Zudem arbeitet er als IT-Berater. Auf DataCenter-Insider füllt er seinen eigenen Blog „Toms Admin Blog“ mit Tipps und Tricks aus dem Administrationsalltag.

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