Vendor Lock-in durch Nutzung nativer Cloud-Dienste vermeiden Effizienz in der Datenbank­verwaltung dank Open Source und Cloud

Ein Gastbeitrag von Merlin Walter, Instaclustr* 4 min Lesedauer

Anbieter zum Thema

In einer Zeit der kontinuierlich steigenden Datenmengen benötigen Unternehmen eine leistungsstarke Dateninfrastruktur. Wie in anderen IT-Segmenten auch gewinnen vor allem Open-Source-Lösungen, die in Cloud-Betriebsmodellen bereitgestellt werden, an Bedeutung. Ihre Vorteile liegen in den Bereichen Flexibilität, Skalierbarkeit, Unabhängigkeit und Kosten.

Vollständig integrierte Managed Platforms sollten ein komplettes Ökosystem für Dateninfrastrukturen mit einer Vielzahl von Open-Source-Technologien umfassen.
Vollständig integrierte Managed Platforms sollten ein komplettes Ökosystem für Dateninfrastrukturen mit einer Vielzahl von Open-Source-Technologien umfassen.
(Bild: vegefox.com - stock.adobe.com)

Open-Source-Software und -Technologien gelten heute als die zentralen Innovationstreiber. Fast alle neuen Entwicklungen in Bereichen wie Cloud, Internet der Dinge, Edge Computing, Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen oder Big-Data-Analytics sind Open-Source-basiert. Darüber hinaus ersetzen Open-Source-Lösungen auch verstärkt Legacy-Systeme und proprietäre Applikationen. Diese Entwicklung betrifft auch die Datenbanken.

Für die Open-Source-Erfolgsstory gibt es mehrere Gründe: Zunächst profitiert der Open-Source-Nutzer von einer großen und starken Community, die innovative Ideen in Form neuer Features oft sehr schnell umsetzt. Dieses Geschwindigkeitsplus gilt auch für Fehler in der Software und sicherheitsrelevante Patches, die die Community in der Regel unmittelbar behebt beziehungsweise bereitstellt. Open-Source-Software ist darüber hinaus eine deutlich günstigere Alternative zu proprietärer Software, die zum Teil sehr hohe Kosten in Form von Lizenz- und Nutzungsgebühren nach sich zieht. Nicht zuletzt können Unternehmen mit dem Einsatz von quelloffenen Tools und Anwendungen die Gefahr eines Vendor Lock-ins umgehen.

Nicht nur Open Source liegt aber im Trend, gleiches gilt für die Nutzung von Cloud-Services durch Unternehmen, da sie eine hohe Flexibilität, Agilität und Skalierbarkeit sowie finanzielle Vorteile bieten. Unternehmen können mit Cloud-Angeboten zum Beispiel die Kosten reduzieren, die der Betrieb eines Rechenzentrums oder die Hardware- und Software-Anschaffung verursachen. Prinzipiell ermöglicht die Cloud einen flexiblen Einsatz von Infrastruktur, Plattformen, Entwicklungs-Frameworks oder auch Datenbanken. Nicht zuletzt ist auch die Skalierbarkeit ein Argument für die Cloud. Unternehmen können beispielsweise bei Auslastungsspitzen ihre Rechen- und Speicherkapazitäten erhöhen, umgekehrt aber bei nachlassender Auslastung wieder herunterskalieren.

Open Source und Cloud im Kontext von Datenbanken

Die Vorteile, die die Open-Source- und Cloud-Nutzung generell bieten, betreffen logischerweise auch das Datenbanksegment. Vor allem Apache Cassandra, Apache Kafka, PostgreSQL und Redis rücken dabei zunehmend ins Blickfeld der Anwender. Mit diesen Lösungen können Unternehmen unterschiedlichste Anwendungsfälle optimal abdecken: von der Verwaltung großer Datenvolumina mit einem hochskalierbaren NoSQL-Datenspeicher über die Unterstützung ereignisgesteuerter Architekturen mittels einer hochverfügbaren Streaming- und Messaging-Plattform bis hin zu einer relationalen Open-Source-Datenbank, die eine Alternative zu etablierten Lösungen wie Oracle darstellt.

Open-Source-Software und Cloud-Betriebsmodelle werden damit auch im Kontext der Datenbankverwaltung von zunehmender Bedeutung, vor allem wenn Unternehmen Flexibilität und Effizienz anstreben und dabei zugleich die eigenen Mitarbeiter in Entwicklung und Operations von Tätigkeiten rund um die Administration entlasten wollen.

Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass die Nutzung nativer Cloud-Dienste bei Datenbanken zu einem Vendor Lock-in, also einer Abhängigkeit vom Angebot des Dienstleisters führt – etwa hinsichtlich Technologie oder bereitgestellten Features. So stellen zwar auch die Hyperscaler Open-Source-Technologien wie PostgreSQL, Apache Cassandra, Apache Kafka, OpenSearch oder Redis bereit, es handelt sich dabei aber oft um Derivate und vielfach wird auch nicht die gesamte Lösungsbandbreite angeboten. Außerdem ist meistens kein umfassender Support vorhanden.

Managed Open Source in der Datenbankverwaltung

Einen Ausweg aus diesem Dilemma stellen Managed Platforms und SaaS-Betriebsmodelle dar. Eine Managed Platform fungiert quasi als Abstraktionslayer, der die Nutzung benötigter Cloud-Dienste unterstützt und zwar ohne Abhängigkeit von der jeweiligen Umgebung. Damit kann ein Unternehmen die gewünschte Open-Source-Lösung und Datenbanktechnologie in einem beliebigen Deployment-Szenario nutzen, in einer Public-, Multi-, Hybrid- oder Private-Cloud.

Konkret kann ein Unternehmen durch diesen Lösungsansatz eine SaaS-Plattform in einer eigenen On-Premises-Umgebung hosten oder auch in einem Cloud-Betriebsmodell bei führenden Providern wie Amazon Web Services, Microsoft Azure, Google oder IBM nutzen.

Prinzipiell beinhalten Managed-Platform-Konzepte verschiedene Managed Services, die der jeweilige Anbieter nahtlos miteinander verknüpft bereitstellt. Als Steuerzentrale für den Kunden dient ein zentrales Interface, über das die IT-Abteilung sämtliche Services verwalten, skalieren oder auch deaktivieren kann. Eine einheitliche Benutzeroberfläche ist für den Anwender unter administrativen Gesichtspunkten vor allem dann von entscheidendem Vorteil, wenn er hybride Umgebungen betreibt.

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zu Softwareentwicklung und DevOps

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Unabhängigkeit anstreben

Eine vollständig integrierte Managed Platform umfasst idealerweise ein komplettes Ökosystem für Dateninfrastrukturen mit einer Vielzahl von Open-Source-Technologien für die Bereiche Datenspeicherung, Streaming, Analyse, Suche und Orchestrierung. Damit können Unternehmen dann unterschiedliche Anwendungsfälle und auch branchenspezifische Anforderungen zielgenau abdecken.

Insgesamt betrachtet wird in der IT auch hinsichtlich Datenbanktechnologien und -verwaltung die Entwicklung mit großer Sicherheit in Richtung Open-Source-Lösungen und Cloud-Services gehen. Wenn ein Unternehmen dabei einen Cloud-agnostischen Ansatz wählt, gerät es nicht in eine Provider-Abhängigkeit. Zu erreichen ist das mit Managed-Platform-Modellen, die auf Open-Source-Software setzen und den interoperablen Einsatz unterschiedlicher Technologien unterstützen.


* Der Autor Merlin Walter ist Staff Sales Engineer EMEA bei Instaclustr.

Bildquelle: Instaclustr

(ID:49553049)