Cloud Business Survey Bald alle deutschen Unternehmen in der Cloud

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PwC hat den aktuellen Stand der Cloud-Nutzung in deutschen Unternehmen erhoben: Bald sind sie alle vollständig damit verbunden, gerader sorgt die generative künstliche Intelligenz für noch mehr Schub – trotz Nachholbedarfs bei der Cloud-Governance.

Die Berater von PwC Deutschland (PwC) haben den aktuellen Wasserstand der Cloud-Nutzung in deutschen Firmen gemessen. Der Pegelstand ist hoch und wird absehbar noch höher. Ohne Cloud geht praktisch gar nichts mehr, entsprechende Technologien etabliert sich zunehmend als Standard für IT-Infrastruktur und als Wegbereiter für neue Geschäftsmodelle.

Laut dem „Cloud Business Survey“ planen mehr als 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland, in zwei Jahren vollständig in der Cloud zu sein. Im vergangenen Jahr haben 61 Prozent von ihnen bereits in weiten Teilen oder vollständig auf die Cloud gesetzt. Innerhalb des EMEA-Wirtschaftsraums ist das überdurchschnittlich, im Vergleich zu US-amerikanischen Unternehmen hinkt die Region jedoch hinterher. Dort liegt der Anteil bei 76 Prozent.

„Die Mehrheit der Unternehmen hat erkannt, dass die Cloud nicht nur ein wesentliches Fundament für die Modernisierung der IT-Landschaft, sondern auch für geschäftliche Innovationen darstellt“, so Sebastian Paas, Leiter des Bereichs Cloud & Digital bei PwC Deutschland. „Die bahnbrechenden Entwicklungen in Bereichen wie der generativen künstlichen Intelligenz sorgen aktuell für zusätzliches Tempo bei der Cloud-Transformation.“

Lift & Shift war gestern

Kernmotivation für die Cloud-Nutzung sei derzeit die Modernisierung der Anwendungslandschaft. Das umfasse die schnellere Bereitstellung von Anwendungen genauso wie eine höhere Skalierbarkeit und die Möglichkeit, externe Cloud-Services leichter zu integrieren. Unternehmen erhoffen sich davon, die Reaktionszeiten auf veränderte Marktsituationen zu verkürzen, schneller zu innovieren und Business-Prozesse zu optimieren, so Paas. Lediglich neun Prozent der Befragten verfolgten eine reine Migration von bestehenden Workloads in die Cloud.

Anders als früher könnten zudem viele Unternehmen die Vorteile von Cloud-Technologie klar beziffern: 40 Prozent erklärten, dass ihre Betriebe durch den Einsatz von Cloud-Technologie von messbaren Vorteilen in Form von Kosteneinsparungen, höherer Agilität und verbesserten Kundenerlebnissen profitieren. Weitere 39 Prozent registrierten zudem eine gestiegene Produktivität und bessere Entscheidungsfindung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen realisierten mit der Cloud Innovationen rund um Produkte und Services.

Zurückhaltende Investitionsbereitschaft und andere Hürden

Auch wenn die Cloud mittel- bis langfristig Kostenvorteile verspricht, sind initial Ausgaben für die Transformation unerlässlich. Das ist für viele ein Problem, leben wir doch nicht gerade in wirtschaftlichen Boom-Zeiten. Mehr als 40 Prozent der Befragten berichten entsprechend von budgetären Einschränkungen. Zwar steige bei 63 Prozent der deutschen Unternehmen das Cloud-Budget, in der EMEA-Region liege dieser Wert jedoch durchschnittlich deutlich höher – bei 73 Prozent. „Die zurückhaltende Investitionsbereitschaft birgt das Risiko, wichtige technologische Entwicklungen zu verzögern und im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen“, warnt Hauke Schaettiger, Leiter des Bereichs Cloud bei PwC Deutschland.

Eine weitere Hürde sei der Mangel an qualifiziertem Personal. Rund 38 Prozent der Befragten nennen eingeschränkte technische Fähigkeiten als Grund, warum das Potenzial der Cloud nicht ausgeschöpft werden kann. Es fehlen Mitarbeitende mit dem nötigen Know-how und den richtigen Kompetenzen. Gut 30 Prozent nennt Herausforderungen mit Cloud-Providern als Hindernis.

Immer mehr Cloud-native Entwicklungen

Über die Hälfte der Befragten plant, in Zukunft einen stärkeren Fokus auf die Cloud-native Entwicklung zu legen, so Schaettiger. Neue Anwendungen würden dadurch von vornherein für den Betrieb in der Cloud ausgelegt. Einen weiterhin hohen Stellenwert nimmt die Verbesserung des Kundenerlebnisses ein. Für 54 Prozent der Befragten ist dies der ausschlaggebende Grund, um innerhalb der nächsten zwölf Monate in Cloud-Technologie zu investieren.

Darüber hinaus sei ein Großteil der kommenden Cloud-Investitionen durch die Modernisierung von Kerngeschäftsanwendungen motiviert. Die Cloud rücke damit noch stärker ins Zentrum der Unternehmens-IT. Da überrascht es, dass das Interesse an branchenspezifischen Cloud-Lösungen im deutschen Markt mit 12 Prozent wesentlich geringer ausgeprägt ist als in der EMEA-Region mit 20 Prozent.

Nachholbedarf bei Governance

Ebenfalls überraschend ist, dass Compliance- und Security-Aspekte in den Cloud-Plänen eine untergeordnete Rolle spielen, wiewohl das Bewusstsein für Cyberrisiken in vielen Unternehmen stark ausgeprägt ist, so Paas. 39 Prozent der Unternehmen aus dem EMEA-Wirtschaftsraum messen dem Thema Cloud Controls eine hohe Bedeutung zu, in Deutschland sind es lediglich 29 Prozent.

So zeige sich bei Cloud-bezogenen Governance- und Kontrollmaßnahmen ein deutlicher Nachholbedarf. Die Nutzung der Cloud gehe mit neuen organisatorischen Herausforderungen einher, die viele Unternehmen bislang noch nicht angemessen adressierten. Nur 38 Prozent der befragten Firmen aus Deutschland dokumentiere und evaluiere die operative Beziehung mit Cloud-Providern. Erst ein Drittel habe einen Kontrollrahmen für Cloud-Risiken implementiert.

„Unser PwC Cloud Business Survey belegt, dass die Cloud-Transformation bei den meisten Unternehmen in Deutschland in vollem Gange ist. Eine überwiegende Mehrheit modernisiert ihre IT- und Anwendungslandschaft und verlagert sie in die Cloud“, lautet das einfache Fazit von Paas.

Methodik

Die Studie basiert auf einer quantitativen Umfrage von Führungskräften innerhalb der EMEA-Region, an der 2209 Befragte teilgenommen haben, davon 105 aus Deutschland. Die meisten Antworten stammen von C-Level-Executives aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar.

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