Camunda-Studie zum Stand der Prozessorchestrierung Automatisierung stagniert trotz höherer Investitionen

Von Bernhard Lück 3 min Lesedauer

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Der Camunda-Bericht „Stand der Prozessorchestrierung 2024“ zeigt die Notwendigkeit einer umfassenden Automatisierungsstrategie. Zwar sind die Investitionen in die Prozessautomatisierung im letzten Jahr gestiegen, der Anteil automatisierter Prozesse ging allerdings zurück.

Die Prozessorchestrierung spielt eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der digitalen Transformation.
Die Prozessorchestrierung spielt eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der digitalen Transformation.
(Bild: © – Irina Shi – stock.adobe.com)

Im vergangenen Jahr stiegen die Investitionen in die Automatisierung und mit ihnen das Geschäftswachstum. Dies teilten immerhin 91 Prozent der für den Bericht „Stand der Prozessorchestrierung 2024“ Befragten mit. Der Bericht zeigt jedoch auch auf, dass nur etwa 50 Prozent der Unternehmensprozesse automatisiert sind – der Prozentsatz ging im Vergleich zum Vorjahr (52 %) sogar leicht zurück. In Deutschland sank der Wert von etwa 51 Prozent in 2023 auf 49 Prozent. Wie in den vergangenen Jahren, planen zwar 90 Prozent der befragten IT-Entscheidungsträger, ihre Automatisierungsinvestitionen in den nächsten 24 Monaten weiter zu erhöhen, der relativ geringe Prozentsatz an automatisierten Prozessen verdeutlicht jedoch, dass es notwendig ist, mehr zu tun, als nur finanziell in einzelne Automatisierungsprojekte zu investieren. Das gilt besonders beim Ziel, mit der steigenden Anzahl an Prozessen und der gestiegenen Komplexität Schritt zu halten, um einen höheren Reifegrad in der Automatisierung zu erreichen.

„Der diesjährige Bericht bestätigt, wie sich Prozessorchestrierung direkt auf Automatisierungsergebnisse auswirkt“, sagte Jakob Freund, CEO von Camunda. „Unternehmen mit hohem Reifegrad in der Automatisierung denken über einzelne Prozesse hinaus und streben eine strategische, skalierte End-to-End-Automatisierung an. Immer mehr Teams verstehen die Notwendigkeit, mehrere Prozessendpunkte zu integrieren und alle Stakeholder aufeinander abzustimmen, um ihren Automatisierungsgrad zu erhöhen und um erfolgreich zu sein. Dies gelingt durch den Einsatz von Prozessorchestrierungsstrategie und -technologie.“

Herausforderungen in der Automatisierung

Was die Hindernisse bei der Skalierung der Automatisierung angeht, so zeigt der diesjährige Bericht, dass eine Kombination aus Technologie-, Budget- und Kommunikationsproblemen funktionsübergreifender Teams Automatisierungsprojekte bremst:

  • 51 Prozent der Befragten sagen, dass Prozesse, die sich über mehrere Systeme erstrecken, für mehr Komplexität sorgen. Im Vorjahr sagten dies 45 Prozent.
  • 39 Prozent geben an, dass es schwierig sei, Konnektivität mit älteren Systemen herzustellen. 62 Prozent stimmen zu, dass veraltete Technologien ihren Zielen in der Automatisierung im Weg stehen.
  • 34 Prozent der Befragten sehen das Budget als Haupthindernis für die digitale Transformation, gegenüber 25 Prozent im Jahr 2023.
  • Mehr als die Hälfte (58 %) verweist auf eine Diskrepanz zwischen IT-Entscheidungsträgern und Geschäftsführern in Bezug auf ihre Prozesse.

Prozessorchestrierung entscheidend für digitale Transformation

Angesichts dieser Herausforderungen stimmen 94 Prozent der IT-Entscheidungsträger und Unternehmensleiter zu, dass die Prozessorchestrierung eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der digitalen Transformation spielt. Dennoch sagen mehr als die Hälfte (52 %) der IT-Entscheidungsträger und Unternehmensleiter, dass sie noch nicht den Reifegrad für eine durchgängige Prozessautomatisierung erreicht haben. In Deutschland sind es sogar 59 Prozent. Insgesamt gibt es zwar einige Fortschritte in die richtige Richtung – 79 Prozent geben an, dass das Unternehmen nicht mehr nur punktuell repariert, was kaputt ist, sondern strategische Prozesse initiiert hat, die dem Unternehmen einen greifbaren Mehrwert bieten – unter den deutschen Befragten ist das jedoch nur bei 58 Prozent der Fall. Außerdem:

  • 25 Prozent haben die Prozessorchestrierung in einen einzigen Anwendungsfall integriert (19 % in Deutschland).
  • 47 Prozent haben sie in mehrere Anwendungsfälle und Funktionsbereiche/Abteilungen integriert (56 % in Deutschland).
  • 22 Prozent haben sie unternehmensweit eingeführt (18 % in Deutschland).

Prozesskontrolle und -optimierung

Viele Teams berichten immer noch von Herausforderungen, die durch Prozessorchestrierung gelöst werden könnten. Die meisten der befragten IT-Entscheidungsträger und Unternehmensleiter (86 %) sagen, dass sie bessere Tools benötigen, um die Schnittstellen ihrer Prozesse zu verwalten. Sichtbarkeit ist ebenfalls ein wichtiger Teil dieser Managementherausforderung: 61 Prozent sind der Meinung, dass sie einen Ort brauchen, an dem alle Prozesse gemeinsam visualisiert werden können. Und 56 Prozent sagen, dass sie zwar viel automatisiert haben, aber über keine gute Möglichkeit verfügen, die Automatisierungen zu überwachen. In Deutschland sehen das ganze 62 Prozent als Problem. Indem sie den Reifegrad ihrer Prozessorchestrierung erhöhen, können Teams mehr Kontrolle über ihre End-to-End-Prozesse erlangen und so dem ultimativen Ziel einer strategischen, skalierten Automatisierungseinführung näherkommen.

Über den Bericht

Camunda beauftragte Regina Corso Consulting mit der Durchführung einer Umfrage unter insgesamt 866 Teilnehmern. Alle Befragten sind in ihrem Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten zumindest teilweise an der Prozessautomatisierung beteiligt. Diese Umfrage wurde zwischen dem 20. September und dem 4. Oktober 2023 online durchgeführt.

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