SAFe-Update, neue Tools und moderne Vorgehensweisen In die agile Softwareentwicklung kommt wieder Bewegung

Von Thomas Joos 5 min Lesedauer

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Agile Tools und Methoden sollen die Anforderungen moderner Development-Projekte besser adressieren. Im Sinne einer engeren Integration mit DevOps-Praktiken wurde beispielsweise das Scaled Agile Framework (SAFe) aktualisiert. Wir gehen in diesem Beitrag auf weitere, neue Entwicklungen ein.

Erstellen eines neuen agilen Software-Projektes mit Taiga.io.
Erstellen eines neuen agilen Software-Projektes mit Taiga.io.
(Bild: Joos / Taiga.io)

Die Überarbeitung des Scaled Agile Framework soll die Liefergeschwindigkeit erhöhen und eine kontinuierliche Optimierung des Wertstroms ermöglichen. Kanban und Scrum wurden ebenfalls angepasst, insbesondere im Bereich der virtuellen Zusammenarbeit, um Teams in einem zunehmend dezentralisierten Arbeitsumfeld zu unterstützen. Dazu kommen verschiedene Tools, auch aus dem KI-Bereich, die auch bei der agilen Entwicklung wertvolle Hilfe leisten.

Das Scaled Agile Framework wird modernisiert

Ein zentrales SAFe-Update betrifft die verstärkte Integration von DevOps-Praktiken, um eine nahtlose Continuous-Delivery-Pipeline zu fördern. Dies beinhaltet eine detailliertere Anleitung zur Automatisierung von Build-, Test- und Deployment-Prozessen, um die Zeit von der Entwicklung bis zur Bereitstellung zu verkürzen.

Um eine noch engere Verzahnung zwischen strategischer Planung und operativer Umsetzung zu erreichen, wurde darüber hinaus der Ansatz des Lean Portfolio Management (LPM) überarbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der dynamischen Anpassung der Investitionsprioritäten an sich ändernde Marktbedingungen, um die Agilität auf Unternehmensebene zu erhöhen.

Ein weiterer wichtiger Bereich, der mit den jüngsten Aktualisierungen adressiert wird, ist die Integration von „Advanced Scrum Master“- und „Agile Coaching“-Konzepten, die Teams dabei unterstützen sollen, Hindernisse effizienter zu überwinden und die Zusammenarbeit zu optimieren. Diese Updates unterstreichen die Bedeutung der kontinuierlichen Verbesserung und Anpassungsfähigkeit agiler Teams, auch in komplexen und sich schnell verändernden Unternehmensumgebungen.

Für die Zukunft sind Updates geplant, die einen größeren Fokus auf Sicherheitsaspekte im Rahmen von DevSecOps legen. Diese sollen sicherstellen, dass Sicherheitsüberlegungen noch stärker integraler Bestandteil des Entwicklungsprozesses werden. Darüber hinaus ist die Einführung erweiterter Analyse- und Metrikwerkzeuge geplant, um die Leistung agiler Teams genauer messen und optimieren zu können.

Diese geplanten Entwicklungen spiegeln das Bestreben wider, SAFe kontinuierlich an die neuesten Herausforderungen und Möglichkeiten in der Softwareentwicklung anzupassen, um Organisationen bei der Skalierung ihrer agilen Praktiken bestmöglich zu unterstützen.

Neue Ansätze in der agilen Softwareentwicklung

Ein wichtiger Trend ist die stärkere Fokussierung auf Prinzipien des Produktmanagements innerhalb agiler Methoden. Dies beinhaltet eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Kundennutzen und dem Marktfit von Produkten. Agile Teams verfolgen einen ganzheitlicheren Ansatz, der nicht nur Entwicklung und Betrieb (DevOps), sondern auch das Produktmanagement (ProductOps) umfasst.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Integration von Sicherheitspraktiken in den agilen Entwicklungsprozess. Agile Sicherheitsansätze, oft als DevSecOps bezeichnet, gewinnen an Bedeutung. Diese Praktiken zielen darauf ab, Sicherheitsüberlegungen von Anfang an in den Entwicklungszyklus zu integrieren, um die Reaktionsfähigkeit auf Sicherheitsvorfälle zu verbessern und die Sicherheit von Softwareprodukten zu erhöhen.

Eines der vorherrschenden Themen ist die zunehmende Verschmelzung agiler Praktiken mit künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML), um die Entwicklungszyklen weiter zu beschleunigen und genauere Einblicke in die Projektleistung zu gewinnen. Tools und Plattformen, die KI-gestützte Analysen, Code-Reviews und sogar automatisierte Code-Generierung anbieten, werden immer beliebter, da sie die Automatisierung repetitiver Aufgaben und eine bessere Entscheidungsfindung ermöglichen.

Eines der Werkzeuge in diesem Bereich ist Tabnine. Das Tool bietet Unterstützung bei der Vervollständigung von Code und bei der Qualitätsprüfung, indem es aus einer umfangreichen Datenbank von Codebeispielen lernt.

DeepCode verwendet maschinelles Lernen, um Code-Reviews zu automatisieren, indem Softwareprojekte auf kritische Schwachstellen und Qualitätsprobleme untersucht werden. Das Tool bietet tiefe Einblicke in Sicherheitsrisiken und verbessert die Qualität des Codes durch Vorschläge zur Behebung identifizierter Probleme.

Für Projektmanagement und Workflow-Automatisierung bietet ZenHub erweiterte Funktionen, die direkt in GitHub integriert sind, um die Effizienz agiler Teams zu steigern. Durch den Einsatz von KI zur Analyse des Projektfortschritts und zur Vorhersage potenzieller Engpässe hilft ZenHub den Teams, ihre Arbeit besser zu planen und zu priorisieren.

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Remote- und hybride Arbeitsmodelle bleiben ein zentrales Thema, wobei agile Methoden und Werkzeuge weiterentwickelt werden, um die Zusammenarbeit über geografische Distanzen hinweg zu optimieren. Dazu gehören verbesserte virtuelle Kommunikationsplattformen und die Anpassung agiler Rituale an virtuelle Umgebungen, um Engagement und Produktivität in verteilten Teams zu gewährleisten.

Schließlich rückt die Bedeutung von agiler Ausbildung und kontinuierlichem Lernen in den Vordergrund. Organisationen investieren zunehmend in Schulungsprogramme und Ressourcen, um sicherzustellen, dass ihre Teams mit den neuesten agilen Praktiken und Technologien vertraut sind und sich an die sich schnell ändernden Marktanforderungen anpassen können.

Agile Software-Entwicklung und DevSecOps: Aktuelle Entwicklungen

In der aktuellen Landschaft der Softwareentwicklung hat sich die Integration von DevSecOps-Praktiken in agile Methodologien als entscheidend erwiesen, um Sicherheit als integralen Bestandteil des gesamten Entwicklungszyklus zu etablieren. DevSecOps, eine Philosophie, die Sicherheit mit DevOps-Praktiken verbindet, zielt darauf ab, Sicherheitsüberlegungen und -tests von Anfang an in den agilen Entwicklungsprozess zu integrieren.

Dieser Ansatz fördert eine Kultur, in der Teams Sicherheitsrisiken proaktiv identifizieren und angehen, anstatt sie als nachträgliche Korrekturmaßnahmen zu behandeln. Bis heute haben sich Tools und Techniken wie automatisierte Sicherheitsscans, kontinuierliche Compliance-Überwachung und Infrastructure as Code (IaC) als Schlüsselelemente etabliert, um eine schnelle und dennoch sichere Bereitstellung von Software zu gewährleisten.

Darüber hinaus gewinnen Themen wie Threat Modeling und Security-as-Code an Bedeutung, da sie es ermöglichen, Sicherheitsanforderungen bereits in frühen Phasen der Produktentwicklung zu definieren und umzusetzen. Die fortlaufende Entwicklung Cloud-nativer Technologien unterstützt diesen Wandel, indem sie agile Teams mit flexiblen und skalierbaren Lösungen ausstattet, die eine effiziente Umsetzung von DevSecOps-Praktiken ermöglichen.

Werkzeuge und Technologien für agile Entwicklung

Die Auswahl und Integration von Werkzeugen spielwn eine entscheidende Rolle für den Erfolg agiler Entwicklungsprozesse. Insbesondere Cloud-basierte Entwicklungsumgebungen wie GitHub Codespaces und GitLab Web IDE haben sich etabliert. Diese Werkzeuge ermöglichen es Entwicklungsteams, schnell und flexibel in einer vollständig konfigurierten, isolierten Umgebung zu arbeiten, wodurch die Einrichtungszeit für neue Projekte oder Features signifikant reduziert wird.

Containerisierung und Orchestrierung, insbesondere durch Docker und Kubernetes, sind weiterhin von zentraler Bedeutung. Sie bieten eine robuste Lösung für die Bereitstellung und Verwaltung von Anwendungen und unterstützen agile Teams bei der Umsetzung von Microservice-Architekturen. Diese Technologien erleichtern die Skalierung und sorgen für mehr Flexibilität in Entwicklung und Betrieb.

Eine interessante Open-Source-Projektmanagement-Plattform, die speziell für agile Entwickler und Designer entwickelt wurde, ist Taiga. Sie bietet eine intuitive Benutzeroberfläche sowie Unterstützung für Scrum und Kanban. Redmine ist ein weiteres Open-Source-Projektmanagement-Tool, das Flexibilität und Anpassbarkeit bietet, um den unterschiedlichen Anforderungen agiler Teams gerecht zu werden.

Für die Automatisierung und Verwaltung von CI/CD-Prozessen ist Drone eine bemerkenswerte Open-Source-Alternative, die eine einfache Container-basierte Architektur verwendet. Kanboard wird für seine Einfachheit und seine Fokussierung auf Kanban-Prinzipien geschätzt, was es ideal für Teams macht, die einen minimalistischen Ansatz für das Projektmanagement suchen.

SourceAI nutzt derweil künstliche Intelligenz, um Code auf Basis natürlicher Sprachbeschreibungen zu generieren. Dieses innovative Tool kann die Effizienz erheblich steigern, indem es Entwicklern hilft, Prototypen schneller zu erstellen und gleichzeitig die Eintrittsbarriere für die Umsetzung komplexer Programmieraufgaben zu senken.

Ebenfalls beliebt ist MLflow – eine Open-Source-Plattform, die das Management des Machine-Learning-Lebenszyklus unterstützt, inklusive Experimenttracking, Modellverwaltung und -bereitstellung. MLflow erweist sich als besonders wertvoll für Teams, die agile Entwicklungspraktiken mit Machine Learning-Projekten verbinden möchten, da es eine strukturierte Umgebung für die schnelle Iteration und Verbesserung von ML-Modellen bietet.

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